Teilprojekt eines Verbundes

Ethik

Förderkennzeichen: 01GP2214A
Fördersumme: 302.918 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Dr. Dimitris Repantis
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (CCM)
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Die Charité trägt zurzeit zu multizentrischen Phase 2 und 3 Studien bei, die die Behandlung von psychischen Erkrankungen mit Psychedelika untersuchen. Psychedelika gehören zu den potentesten und ungewöhnlichsten neuropsychopharmakologischen Substanzen. Vorläufige Studienergebnisse sowie Äußerungen von Beamten der Regulierungsbehörden legen nahe, dass Psychedelika bald wieder in der Psychiatrie Anwendung finden werden. Diese Entwicklungen werden aller Voraussicht nach die öffentliche Wahrnehmung von Psychedelika verändern und werfen eine Reihe ethischer, epistemologischer, rechtlicher, kriminologischer, politischer und sozialer Fragen auf, die dringend geklärt werden sollten, bevor diese Neurointerventionen psychiatrische Praxis werden (und bevor der illegale nicht-medizinische Gebrauch zunimmt). Koordiniert durch die Charité bringt dieses Projekt Expertinnen und Experten aus verschiedenen Feldern zusammen, um die laufende Forschung kritisch zu begleiten und medizinische Institutionen, Regulierungsbehörden und die Gesellschaft insgesamt auf den anstehenden Wandel vorzubereiten. In dem Teilprojekt wird mit systematische Literaturarbeiten das Gesamtprojekt und die wissenschaftliche Community informiert. Es wird eine Nutzen-Risiko-Analyse durchgeführt und es werden zentrale ethische Fragen im Zusammenhang mit dem therapeutischen Einsatz von Psychedelika durch eine Kombination aus empirischer und konzeptioneller Forschung behandelt. Bearbeitet werden insbesondere Fragen des Machtungleichgewichts der therapeutischen Beziehung in der psychedelischen Therapie, die Frage, ob psychedelische Erfahrungen potenziell zu Persönlichkeitsveränderungen und anderen unerwarteten Ergebnissen führen können sowie die Vorbereitung von Patientinnen und Patienten auf Erfahrungen der "Ich-Auflösung" und Konsequenzen für die Einverständniserklärung. Außerdem wird das Teilprojekt die Abschlusskonferenz des Verbunds ausrichten.