Teilprojekt eines Verbundes

Folgen einer Infektion mit Listeria monocytogenes auf zellulärer Ebene

Förderkennzeichen: 01KI2311A
Fördersumme: 154.801 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2025
Projektleitung: Prof. PhD Sonja Bröer
Adresse: Freie Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin, Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Koserstr. 20
14195 Berlin

Humane Neurosphären werden zu verschiedenen Zeitpunkten in ihrer Entwicklung mit Listeriamonocytogenes infiziert. Hierzu werden zunächst die Protokolle an die Infektion von 3D-Kulturen adaptiert. Dann werden zu verschiedenen Zeitpunkten (alle 24 h bis zu 5 Tage nach Infektion) Neurosphären fixiert und per RT-qPCR und Immunzytochemie (IZC) Vitalität, Zelltod und Zellvermehrung bestimmt. Es wird außerdem evaluiert, welche Zellen vornehmlich infiziert werden (IZC): Hierfür wird ein GFP-markierter Listerien-Stamm verwendet, und über eine Kolokalisation mit zellspezifischen Markern wie z. B. OCT4 für Stammzellen, TUJI2 für Neurone oder S100b für Astrozyten, die Zellidentität der infizierten Zelle bestimmt. Aus vorherigen Untersuchungen lässt sich die Hypothese ableiten, dass eine Infektion mit Listeria monocytogenes die Proliferation von NSC vermindert, NSC direkt infiziert und so die Stammzellniche entfernt wird. Außerdem kann ermittelt werden, ob bestimmte Zellpopulationen in ihrer Differenzierung oder Wanderung besonders beeinflusst werden. So kann auch die Hypothese überprüft werden, ob die verbleibenden NSC sich nach Infektion wie bei anderen pathophysiologischen Zuständen beschrieben bevorzugt durch symmetrische Teilung in Astrozyten differenzieren, was wiederum die Entfernung der Stammzellniche vorantreiben könnte. Die Hypothese ist weiterhin, dass überlebende neuronale Vorläuferzellen durch die Infektion schneller reifen, und ggf. wandern, da in vivo-Modelle anderer neurodegenerativer Krankheiten wie Epilepsie nahe legen, dass die Reifung und Wanderung in pathophysiologischen Zuständen verändert ist.