Teilprojekt eines Verbundes

Quantifizierung AhR-abhängiger Inflammation und wichtiger Einflussfaktoren bei chronischer Nierenerkrankung (CKD) und Multipler Sklerose (MS)

Förderkennzeichen: 01EJ2202A
Fördersumme: 1.559.103 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Nicola Wilck
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und internistische Intensivmedizin
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Entzündungsbedingte Organschäden sind ein bedeutender pathologischer Faktor chronischer Erkrankungen wie der chronischen Nierenerkrankung (CKD) und der Multiplen Sklerose (MS). Der Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor (AhR) ist ein Liganden-aktivierter Transkriptionsfaktor, der durch eine Vielzahl von Liganden aktiviert wird. Diese diversen Liganden kommen in Umwelt und Ernährung vor oder werden von Bakterien im Darm gebildet. Der AhR ist an der Fehlregulation des Immunsystems bei CKD und MS beteiligt, jedoch in gegensätzlicher Hinsicht. Während es bei CKD aufgrund der verminderten Fähigkeit, Liganden über den Urin auszuscheiden, zu einer Überaktivierung des AhR kommt, scheint bei MS ein Mangel an Liganden mit erhöhter Entzündungsaktivität einherzugehen. Der Verbund TAhRget möchte dieses Phänomen nutzen, um die Mechanismen AhR-vermittelter Immunantworten als krankheitsübergreifenden Pathomechanismus aufzuklären und so zur Entwicklung zielgerichteter AhR-Therapiestrategien zur begleitenden Behandlung von CKD und MS beitragen. Der Fokus der Forschung liegt dabei auf AhR-abhängigen Immunantworten, die durch Liganden aus Ernährung und Stoffwechselprodukten von Darmbakterien ausgelöst werden, da hier ein bisher nicht ausgeschöpftes Potenzial aktiver Beeinflussung der zugrundeliegenden Pathomechanismen liegt. Das Vorhaben an der Charité – Universitätsmedizin Berlin umfasst neben dem Projekt- und Datenmanagement die umfassende translationale Charakterisierung AhR-abhängiger Inflammation in CKD- und MS-Kohorten sowie in Mausmodellen der CKD mit spezifischen Darmbakterien (Gnotobioten). Darüber hinaus wird die Beeinflussung des AhR durch die Ernährung in gesunden Probandinnen und Probanden, CKD- und MS-Patientinnen und -Patienten umfangreich untersucht.