Teilprojekt eines Verbundes

Teilprojekt zelluläre Immunität

Förderkennzeichen: 01EP2105B
Fördersumme: 220.565 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2023
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Martina Sester
Adresse: Universität des Saarlandes, Medizinische Fakultät, Bereich Klinische Medizin, Institut für Infektionsmedizin, Professur für Transplantations- und Infektionsimmunologie
Kirrberger Str.
66424 Homburg

Etwa 10% aller SARS-CoV-2 infizierten Patienten leiden unter mehreren unterschiedlichen Symptomen, die länger als zwölf Wochen anhalten. Dieses Post-COVID-Syndrom umfasst Beeinträchtigungen der Lunge, des Gehirns, des Herzens, der Muskeln, der Niere, der Gefäße und der generellen Leistungsfähigkeit ("Fatigue"), wodurch die Patienten stark behindert und ihre Lebensqualität beeinträchtigt wird. Das Post-COVID-Syndrom tritt nicht nur nach schweren, sondern auch nach leichten Krankheitsverläufen auf. Die Zahl dieser Patienten nimmt nach der zweiten und dritten COVID-19-Welle in Deutschland weiter zu. Es wird postuliert, dass eine virusinduzierte Immundysfunktion eine zentrale Rolle beim Post-COVID Syndrom spielt: über die Induktion suppressiver Plasmafaktoren (möglicherweise Autoantikörper), welche die (Immun-)Zellfunktion beeinträchtigen, und/oder über das Versagen der humoralen oder zellulären Immunantwort, die Virusvermehrung effizient zu kontrollieren. Basierend auf der NAPKON-Plattform haben drei Universitätskliniken (Homburg, Regensburg, Dresden) spezialisierte Post-COVID-Ambulanzen eingerichtet. Die gemeinsame beobachtende Kohortenstudie umfasst mehr als 200 klinisch gut charakterisierte Post-COVID-Patienten und eine Kontrollgruppe ohne entsprechende Symptome. Es ist geplant, die klinischen Daten zu korrelieren mit 1) dem Auftreten und der Höhe löslicher Plasmafaktoren, welche die (Immun-)Zellfunktion verändern, mit 2) der Viruspersistenz in Atemwegs- und Stuhlproben und mit 3) beeinträchtigten SARS-CoV-2-spezifischen Immunantworten wie neutralisierenden Antikörpern (IgA, IgM, IgG; IgG-Subklassen) und SARS-CoV-2-spezifischen CD4+ und CD8+ T-Zellen. Damit sollen neue diagnostische Werkzeuge und Behandlungsansätze für das schwere Post-COVID-Syndrom identifiziert werden. Die Hauptaufgabe der Universität des Saarlandes in dem Verbund ist es, detaillierte qualitative und phänotypische Analysen der SARS-CoV-2-spezifischen zellulären Immunität durchzuführen.