Förderkennzeichen: | 01ED2409B |
Fördersumme: | 199.996 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2027 |
Projektleitung: | Dr. Roisin McManus |
Adresse: |
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft Venusberg-Campus 1, Gebäude 99 53127 Bonn |
Die Lebenserwartung in Europa hat sich in den letzten 100 Jahren fast verdoppelt. Die Menschen werden jedoch immer länger krank, und altersbedingte neurodegenerative Erkrankungen nehmen zu. Veränderungen in der Lebensweise haben auch zu einem Anstieg der Fettleibigkeit geführt, die ein bekannter Risikofaktor für Demenz ist und mit chronischen Entzündungen in Verbindung gebracht wird. Um Entzündungsfaktoren zu identifizieren, die chronische Entzündungskrankheiten auslösen, wurde ein unvoreingenommenes, groß angelegtes multiautomatisches in vivo-Screening durchgeführt und dabei 1.100 Parameter ausgewertet. Es wurde festgestellt, dass die westliche Ernährung in Modellen der Atherosklerose ein bestimmtes Lipid, Sphingomyelin d18:1/14:0 (S14), auslöst. Dieser neue endogene Entzündungsauslöser bindet TLR4 und aktiviert Mikroglia, die eine zentrale Rolle bei der Alzheimer Krankheit (AD) und der frontotemporalen Demenz (FTD) spielen. Mit diesem Vorhaben soll festgestellt werden, ob S14 ein wichtiger Signalfaktor sein könnte, der WD, Fettleibigkeit und Atherosklerose mit Demenz verbindet. Das Projekt wird die Rolle von S14-bedingter Neuroinflammation und Neurodegeneration in Studien an Menschen und Mäusen unter Verwendung von Patientenkohorten und Tiermodellen untersuchen. Konkret werden Lipidomics an Blutproben von Patientenkohorten mit neurodegenerativen Erkrankungen (AD und FTD) und Atherosklerose durchgeführt. Es soll untersucht werden, ob S14 mit dem kognitiven Verfall beim Menschen zusammenhängt, und diese Ergebnisse werden mit einer unabhängigen Patientenkohorte und mit Mausstudien verglichen. Im Rahmen des Projekts sollen gemeinsame Genwege und Transkriptionsnetzwerke aufgedeckt werden, die den WD-induzierten Veränderungen zugrunde liegen, und ob TLR4 und seine Targets therapeutisch genutzt werden können, um das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen zu verringern.