Das Ziel des Verbundvorhabens ist, die epidemiologische Forschung und die Versorgungsforschung in der Akutmedizin durch ein Notaufnahmeregister zu verbessern. Dabei gilt es eine IT-Infrastruktur zu entwickeln, implementieren und evaluieren, die sowohl den unterschiedlichen Anforderungen von Forschung und Surveillance, aber auch dem Datenschutz gerecht wird. Zunächst wird der DIVI-Kerndatensatz für die Notaufnahme als konzentierter klinischer Dokumentationsstandard in einen Kommunikationsstandard überführt, der es ermöglicht die Daten zwischen verschiedenen IT-Systemen zu kommunizieren (HL7, IHE). Parallel dazu wird für das Register eine dezentrale Softwarearchitektur entworfen, die sicherstellt, dass der umfangreiche Datensatz mit identifizierenden Patientenmerkmalen innerhalb der behandelnden Klinik verbleibt. Für wissenschaftliche Abfragen und regelmäßige Berichte (Surveillance) werden ausschließlich die benötigten Daten exportiert. Diese werden verschlüsselt an eine Treuhänderstelle exportiert, die Daten unterschiedlicher Herkunft zusammengeführt („gepoolt"). So kann auch bei größeren Datenmengen eine faktische Anonymisierung der Daten erreicht werden. Die Evaluation der IT-Infrastruktur erfolgt durch eine Feasibility -Studie an 15 Kliniken, deren Notaufnahmedaten für unterschiedliche Fragestellungen und Szenarien der Empirischen Forschung, Versorgungsforschung und Überwachung durch verschiedene Institutionen ausgewertet werden.