Teilprojekt eines Verbundes

Folgen hämostatischer Defekte nach intrazerebraler Blutung

Förderkennzeichen: 01EW2302
Fördersumme: 80.209 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: MD/PhD Anna Kufner Ibarroule
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Zerebrale Mikroblutungen (CMBs) sind radiologische Befunde, die nur sichtbar sind durch zerebrale Magnetresonanztomographie (cMRT). CMBs sind die stärksten Prädiktoren für die Entwicklung von lebensbedrohlichen intrazerebralen Blutungen (ICB). CMBs werden hauptsächlich als Marker einer zugrundeliegenden Kleingefäßerkrankung (die zerebrale Mikroangiopathie) angesehen, inwieweit Gerrinungsstörungen bzw. hämostatische Störungen die CMB-Inzidenz und das Risiko eines ICBs beeinflussen, bleibt allerdings unklar. Angeborene hämostatische Defekte wie die Hämophilie und von Willebrand-Krankheit (VWD) sind seltene Erkrankungen, bei denen ICBs häufig vorkommen und oft tödlich verlaufen. Ziel des Verbundes ist, zu beurteilen, ob das Vorhandensein einer abnormen Gerinnung (hereditär oder erworben) zu gehäuften Mikroblutungen führt und ob anschließend das Risiko für die Entwicklung von großen, lebensbedrohlichen intrazerebralen Hirnblutungen erhöht wird. Hierfür wird ein translationaler Ansatz angewandt, mit Untersuchungen in Tiermodellen mit schweren hämostatischen Defekten sowie Untersuchungen bei Patientinnen und Patienten mit Hirnblutungen. Die Identifizierung von Prädiktoren für Hirnblutungen ist bei Menschen von größter Bedeutung, vor allem bei Patienten mit schweren hämostatischen Defekten. Die Ergebnisse können potenziell zu einer Optimierung der Sekundärpräventionsstrategien führen - nicht nur bei Patienten mit seltenen hereditären Erkrankungen, sondern auch bei Patienten mit einer Mikroangiopathie (sehr hohe Prävalenz in Allgemeinbevölkerung).