Seit 20 Jahren fördern das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) klinische Studien. Diese Forschungsarbeiten sind entscheidend, damit neue Erkenntnisse die Patientenversorgung verbessern können.
Was wirkt wirklich? Und warum? Erkenntnisse aus der Gesundheitsforschung beantworten diese entscheidenden Fragen. Doch bevor neue Therapie- und Diagnosemöglichkeiten tatsächlich auch bei Patientinnen und Patienten eingesetzt werden dürfen, muss ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen werden. Klinische Studien bauen diese wichtige Brücke zwischen der biomedizinischen Grundlagenforschung und dem Versorgungsalltag: Sie sind die letzten Hürden, die neue Erkenntnisse nach aufwändigen und langwierigen Tests im Labor nehmen müssen, damit sie Eingang in medizinische Leitlinien finden und in Krankenhäusern und Arztpraxen angewendet werden können. Klinische Studien unterliegen strengen wissenschaftlichen, rechtlichen und ethischen Standards – und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten muss immer gewährleistet sein.
20 Jahre erfolgreiche Forschungsförderung
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördern seit nunmehr 20 Jahren klinische Studien – zunächst gemeinsam und seit dem Jahr 2013 unabhängig, aber in engem Austausch miteinander. Ziel dieser beiden deutschlandweit größten Förderer klinischer Studien ist es, unabhängige, von der Wissenschaft initiierte Studien zu unterstützen, die eine hohe Relevanz für das Gesundheitssystem haben und von höchster wissenschaftlicher Qualität sind.
Doch was genau untersuchen klinische Studien? Ein gutes Beispiel ist eine Studie, die nachwies, dass die Mehrheit der Frauen mit leichten Harnwegsinfekten auch ohne Gabe eines Antibiotikums wieder gesund wird. Da Harnwegsinfekte sehr häufig vorkommen, könnte so eine große Zahl Antibiotikaverordnungen eingespart und damit Resistenz vermieden werden.
Ein weiteres Beispiel betrifft die jüngsten Patientinnen und Patienten: In zwei aufeinander folgenden Studien zeigten Forschende, dass Frühgeborene mit Atemnotsyndrom durch einen kombinierten Behandlungsansatz aus einer Nasenmaske und der schonenden Gabe eines Wirkstoffes zur Lungenreifung besser vor Komplikationen geschützt werden können als mit der bis dahin üblichen intensivmedizinischen Behandlung.
Das Spektrum von klinischen Studien ist groß: Von der Behandlung von Infektionskrankheiten und Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Beschwerden bis hin zu der bestmöglichen Medikation bei psychischen Erkrankungen und vielen weiteren Forschungsfeldern reichen die Themen. Gemeinsamer Nenner dieser so unterschiedlichen Forschungsprojekte ist, das Leben der Menschen unmittelbar zu verbessern.
Festveranstaltung: Austausch, Reflexion, Blick nach vorn
Zwei Jahrzehnte, hunderte geförderte Vorhaben, viele sichtbare Fortschritte für die klinische Praxis: Die Bilanz der Förderung von klinischen Studien von Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Deutscher Forschungsgemeinschaft (DFG) ist beachtlich. Eine Festveranstaltung in Berlin im November 2023 gab Gelegenheit zum Austausch, zur Reflexion der Gegenwart und zum Blick in die Zukunft. Welche Erfolge wurden bislang erzielt? Welche aktuellen Herausforderungen existieren und welche zukünftigen Chancen liegen in der Förderung klinischer Forschung? Und wie kann Deutschland erfolgreich bleiben? Mit dabei waren Geförderte aus verschiedenen medizinischen Disziplinen, Gutachterinnen und Gutachter, Patientenvertretungen sowie weitere Akteure der klinischen Forschung.