Gesundheit fördern, Krankheiten verhindern und heilen, Leben verlängern – mit diesem Ziel nimmt die Public Health-Forschung das „große Ganze“ in den Blick: die menschliche Biologie, Umweltbedingungen, Lebensweisen und das System der Gesundheitsversorgung.
Gesundheitsforschung trägt nicht nur dazu bei, die Beschwerden des einzelnen Erkrankten zu lindern. Vielmehr hat sie auch der Frage nachzugehen, wie die Gesundheit der Bevölkerung bzw. bestimmter Bevölkerungsgruppen insgesamt bestmöglich gestärkt werden kann („Public Health“). Ihr Blick richtet sich dabei sowohl auf die Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit sowie auf die Prävention von Krankheiten, als auch auf die Versorgung im Krankheitsfall, das Gesundheitsverhalten und den Einfluss der Lebensumstände oder des Versorgungssystems. Auch hier greift der „One-Health“-Ansatz: Mensch, Tier und Umwelt müssen zusammengedacht werden. Die Gesellschaft muss sich darüber hinaus zunehmend damit auseinandersetzen, wie die Folgen von Zivilisations- und Infektionskrankheiten im Hinblick auf die sich rasch verändernden sozialen sowie umwelt-, arbeitsplatz- und lebensstilbezogenen Bedingungen in Zukunft organisatorisch und finanziell bewältigt werden können. Auch hierzu leistet die Forschung im Bereich Public Health einen Beitrag.
Stellenwert der Public Health-Forschung erhöhen
Für den Einzelnen ist es heute oft schwer zu beurteilen, was die Gesundheit stärkt und was wirklich vor Krankheiten schützt. Aber auch mehr Wissen führt nicht zwangsläufig zu gesundheitsbewusstem Verhalten. Es ist beispielsweise bekannt, wie wichtig regelmäßige körperliche Aktivität oder der Verzehr von Obst und Gemüse für die Gesundheit ist. Dennoch werden die Empfehlungen von vielen Menschen nicht befolgt. Woran liegt das? Und was kann getan werden, damit Menschen gesünder leben? Können beispielsweise digitale Angebote die Menschen dazu veranlassen, ihre Gesundheit mehr „in die eigene Hand zu nehmen“? Wir wissen aber auch, wie wichtig die Lebensverhältnisse und Lebenswelten der Menschen für ihre Gesundheit sind (Verhältnisprävention). Gesundheitsforschung kann hier Zusammenhänge aufdecken, Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und so dazu beitragen, jeder Bürgerin und jedem Bürger unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Wohnort, Bildung oder Einkommen ein gesundes Leben zu ermöglichen.
Die Forschungsaufgaben sind breit und vielschichtig und müssen darüber hinaus oft langfristig angegangen werden. In ihrem im November 2018 veröffentlichten „Rahmenprogramm Gesundheitsforschung“ hat die Bundesregierung angekündigt, den Stellenwert der Public-Health-Forschung in Deutschland zu erhöhen und ihre Aktivitäten in diesem Bereich zu stärken.