Durch Innovationen im Bereich interaktive Technologien zu mehr Gesundheit und Lebensqualität: Dafür fördert das BMBF anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung.
Die Gesundheitsversorgung von morgen wird sich zunehmend auf digitale Anwendungen stützen. Technologische Innovationen bieten hier Möglichkeiten, um zukünftige Herausforderungen des Gesundheitswesens anzugehen und die Gesundheit und Lebensqualität des Menschen zu fördern. Besonders geeignet dafür sind interaktive Technologien, weil sie sich an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen anpassen lassen.
Die möglichen Anwendungsfelder interaktiver Technologien im Gesundheitsbereich sind vielfältig: Robotische Systeme können beispielsweise Pflegefachpersonen bei der täglichen Arbeit unterstützen. Künstliche Intelligenz (KI) kann Arbeitsabläufe in Pflegeeinrichtungen und stationären Einrichtungen effizienter organisieren oder bestimmte Krebsarten mit hoher Genauigkeit identifizieren. Virtual Reality (VR) oder Augmented Reality (AR) können für eine realitätsnahe Ausbildungsumgebung für medizinisches Fachpersonal sorgen und vieles mehr. So leisten Innovationen in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Menschen.
Um einen echten Mehrwert zu schaffen, muss Forschung aber stets nutzerzentriert, nah am Menschen und auf seine Bedürfnisse ausgerichtet sein. Das BMBF verfolgt daher einen integrierten Forschungsansatz. Integrierte Forschung basiert auf der Idee, dass ethische, rechtliche und soziale Aspekte ebenso wie ökologische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit von Beginn an in Technikentwicklungsprojekte integriert und transformativ mitgestaltet werden. Integrierte Forschung erfolgt in gemeinsamen Verbundprojekten aus Anwendenden, Praxispartnerinnen und Praxispartnern sowie interdisziplinären Wissenschaftsteams.
Interaktive Technologie für mehr Lebensqualität
In unserer digitalisierten Welt bilden Interaktive Technologien die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik. Als „intelligente Partnerinnen“ des Menschen unterstützen und beraten sie uns und übernehmen alltägliche Teilaufgaben. Interaktive Technologien entfalten ihr volles Potenzial aber nur dann, wenn sie optimal auf die menschlichen Bedürfnisse ausgerichtet sind. Die Forschung in der Mensch-Technik-Interaktion fokussiert deshalb Lösungen, die unsere Lebensqualität verbessern und gleichzeitig eine intuitive Bedienung ermöglichen. Künftig werden Interaktionen berührungsfrei erfolgen – etwa über Sprache, Blickkontakt oder Gesten. Nur so entsteht eine natürliche und den menschlichen Sinnen angepasste Interaktion zwischen Mensch und Technik. Im Vordergrund der Forschung sollte dabei niemals allein die Frage nach dem technisch Möglichen stehen. Vielmehr gilt es stets zu prüfen, wie Interaktive Technologien – etwa im Pflegealltag – einen echten Mehrwert für den Menschen schaffen können.
Interaktive Technologien können helfen, Gesundheit und Pflege zu unterstützen. Wie dies umgesetzt werden kann, zeigen die folgenden Anwendungsbereiche.
Um technische Innovationen wie Wearables, telemedizinische Anwendungen und robotische oder KI-basierte Assistenzsysteme zu entwickeln, braucht es eine Vielzahl an Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten. Oftmals sind solche digitalen Anwendungen schwierig zu bedienen und der Umgang mit Daten bleibt intransparent. Damit Innovationen akzeptiert werden, müssen die Nutzenden befähigt werden, die Prozesse digitaler Gesundheitsanwendungen und Geräte zu verstehen. Erst dann erlangen sie Selbstbestimmung und Souveränität im Umgang mit ihren personenbezogenen Daten. Das BMBF fördert deshalb Projekte, die zu Datensouveränität und -transparenz beitragen.
Digitale Vorsorge mitgestalten
Präventionsmaßnahmen sind wichtig, um die Gesundheit zu steigern und langfristig zu erhalten. Vernetzte, interaktive Digital-Health Anwendungen oder Schlüsseltechnologien wie KI können helfen, frühzeitig und individuell die eigene Gesundheit zu fördern. Durch Smart Clothes oder Gesundheitsmonitoring aus der Ferne lassen sich zum Beispiel wichtige Vitaldaten überwachen. Gamification-Anwendungen können Nutzende zu einem gesünderen Lebensstil animieren. Das BMBF fördert deshalb technologische Innovationen für die digitale Gesundheitsvorsorge.
Gesundheit erhalten, Gesundheit wiedergewinnen
Nach überstandener Erkrankung wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen, kann eine große Herausforderung sein. Interaktive Technologien wie etwa Augmented Reality oder Servicerobotik können einen entscheidenden Beitrag zur Wiederherstellung und Stärkung der Selbstständigkeit sowie der körperlichen Mobilität leisten. Das BMBF fördert deshalb Innovationen, die helfen, die Gesundheit zu erhalten und physische sowie psychische Gesundheit wiederzugewinnen. Adaptive interaktive Systeme können beispielsweise bei Beeinträchtigungen der Körperbewegung oder Sinneswahrnehmungen nach einer Erkrankung unterstützen sowie wichtige Emotionen, Intentionen, Bedürfnisse und auch konkrete Handlungen der Patientinnen und Patienten im Benutzungs- und Umgebungskontext interpretieren. Eingesetzt werden hierfür u. a. spezielle Sensoren, die von den Betroffenen am Körper getragen werden. Auch in der medizinischen und pflegerischen Praxis sorgen sensorgestützte interaktive Lösungen für Entlastungen. Beispielsweise profitieren Ärztinnen und Ärzte durch den Einsatz von innovativen Datenbrillen und AR-/VR-Anwendungen mit interaktiven Feedback-Elementen und KI-Methoden.
Koordinierung und Vernetzung unterstützen
Technologische Innovationen unterstützen nicht nur die direkte Behandlung von Krankheiten oder die Pflege von Patientinnen und Patienten. Sie verhelfen zu mehr Effizienz im Klinikalltag und der Patientenverwaltung. Sie können beispielweise wichtige Patientendaten erfassen und allen Beteiligten zur Verfügung stellen, um gemeinsam bessere Entscheidungen zu treffen. Das BMBF fördert dabei Projekte, die den Klinikalltag durch Patientendatenerfassung digital unterstützen, Prozesse vereinfachen und Menschen im Gesundheitswesen miteinander vernetzen.
Der Bereich Pflege ist im Wandel und stellt sich neuen Herausforderungen. Interaktive Technologien sind Bestandteil dieses Veränderungsprozesses. Sie können helfen, neue Strategien in der Pflege im Umgang mit der steigenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen und dem gleichzeitigen Fachkräftemangel zu entwickeln. Außerdem können sie neben der professionellen auch die informelle Pflege zu Hause unterstützen. So werden Technologien in Zukunft Pflegepersonal physisch wie auch psychisch entlasten und so deren Arbeitsqualität verbessern. Für einen erfolgreichen Einsatz von Pflegeinnovationen sind dabei auch neue digitale Lern- und Lehrkonzepte für die berufliche und akademische Qualifizierung notwendig, um Pflegenden die notwendigen Kompetenzen für die Gestaltung des digitalen Arbeitens und des Arbeitens mit interaktiven Assistenzen zu vermitteln.
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