08.04.2020

Aktuelle Meldung

Akutes Atemnot-Syndrom - Studie prüft Wirksamkeit von Wachstumsfaktor GM-CSF

Für das „Akute Atemnot-Syndrom“ (ARDS) gibt es bislang keine Therapie. Das Deutsche Zentrum für Lungenforschung untersucht in einer klinischen Studie die Wirksamkeit des Wachstumsfaktors GM-CSF als inhalatives Medikament – auch bei Covid-19-Erkrankten.

Sauerstoffmaske mit Bedienungsgerät

Erkrankte, die unter ARDS leiden, müssen häufig künstlich beatmet werden.

iStock/baytunc

Professorin Susanne Herold, Abteilungsleiterin für den Schwerpunkt Infektiologie am Universitätsklinikum in Gießen, initiierte im Jahr 2017 die randomisierte, doppelblinde klinische Studie „GI-HOPE“, die die Wirksamkeit des Wachstumsfaktors GM-CSF beim „Akuten Atemnot-Syndrom“, kurz ARDS belegen soll. Durchgeführt wird die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Studie an insgesamt sechs Standorten in Deutschland. Da das ARDS häufig im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung auftritt, werden ab sofort auch diese Patientinnen und Patienten in die Studie eingeschlossen.

ARDS kennzeichnet sich durch akut einsetzende, schwere Luftnot. Zu den häufigsten Ursachen des ARDS zählt unter anderem die bakterielle Pneumonie – eine oftmals durch Pneumokokken ausgelöste Lungenentzündung. Aber auch Viren – wie SARS-CoV-2 – können die Lunge derart schädigen, dass die lebensnotwendige Sauerstoffversorgung zusammenbricht. Das ist der Zeitpunkt, an dem künstlich beatmet werden muss. Akute Infektionen der unteren Atemwege stellen jedoch auch jenseits der aktuellen Pandemie ein weltweit steigendes Gesundheitsproblem dar und führen mit ihrer seit 50 Jahren unveränderten Sterblichkeitsraten zu einer größeren Belastung als jede andere Infektion.

GM-CSF zeigt Wirkung

Bislang gibt es außer der künstlichen Beatmung keine wirksame Therapie bei ARDS. Der Wachstumsfaktor GM-CSF könnte das ändern. Das zeigen Studien  in verschiedenen Zellkultur- und Tiermodellen sowie in klinischen Modellen, die Herold bisher durchgeführt hat.

Einen ausführlichen Beitrag zu diesem Forschungsprojekt lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Newsletters "Aktuelle Ergebnisse der Gesundheitsforschung", der im Mai erscheint. 

Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL e. V.)

Das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL e. V.) ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderter Zusammenschluss aus 29 führenden universitären und außeruniversitären Einrichtungen, die sich der Erforschung von Atemwegserkrankungen widmen. Im DZL wird die grundlagen-, krankheits- und patientenorientierte Forschung auf dem Gebiet der Lungenerkrankungen koordiniert und auf internationalem Spitzenniveau durchgeführt, um so die Translation wissenschaftlicher Erkenntnisse in neue klinische Konzepte zur Verbesserung der Patientenversorgung zu beschleunigen.

Mehr Informationen: www.dzl.de