Zahlreiche Schutzmaßnahmen sollen die Corona-Pandemie eindämmen. Wie die Information von Bürgerinnen und Bürgern am effizientesten gelingen kann und welche Herausforderungen sich dabei ergeben, untersucht das BMBF-geförderte Projekt RAPID-COVID.
Damit alle COVID-19 Patientinnen und Patienten in Deutschland angemessen behandelt werden können und die Gesundheitsversorgung nicht zusammenbricht, müssen Schutzmaßnahmen wie soziale Kontakteinschränkungen und das Gebot zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes schnell und effizient umgesetzt werden. Diese und zukünftige Maßnahmen können aber nur weiter erfolgreich sein, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürgern die Maßnahmen kennen, sie verstehen und letztlich befolgen.
Welche Faktoren beeinflussen die Informationsvermittlung?
„Wir glauben, dass die Informationsvermittlung über die Medien und die Erfahrungen jedes Einzelnen mit unterschiedlichen Medien großen Einfluss darauf haben, ob Maßnahmen als sinnvoll eingestuft werden“, sagt Professor Dr. Thorsten Faas. Er leitet am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin die Arbeitsstelle Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland. Zusammen mit seinem Kollegen Dr. David Schieferdecker vom Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft führt er das Forschungsprojekt RAPID-COVID durch. In dem Projekt wollen die Forscherinnen und Forscher folgende Fragen beantworten:
Rund 3000 Bürgerinnen und Bürger werden dafür an drei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten mittels online-basierter Fragebögen interviewt. Die erste Befragungsrunde findet im Herbst 2020 statt, Runde zwei und drei folgen 2021.
„Unser Ziel ist es, der Politik möglichst schnell aufzuzeigen, wo Defizite in der bestehenden Kommunikation liegen und wie diese behoben werden können. Wir wollen alle Akteure befähigen, die Effizienz von Maßnahmen zur Eindämmung von Krisen durch eine bedarfsgerechte Kommunikation und Informationspolitik zu erhöhen“, so Faas.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung öffnete zu Beginn der SARS-CoV-2 Pandemie das Rapid Response Modul der „Richtlinie zur Förderung eines Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten“ für einen Förderaufruf zur Erforschung von COVID-19. Ab dem 3. März 2020 konnten Forschende Anträge stellen, um zum Verständnis des Virus und dessen Ausbreitung beizutragen sowie um therapeutische und diagnostische Ansätze gegen COVID-19 zu entwickeln und um ethische, rechtliche und sozio-ökonomische Implikationen (ELSA) im Zusammenhang mit der Pandemie zu erforschen.