21.12.2020

| Aktuelle Meldung

COVID-19: Wie kann Information effizient vermittelt werden?

Zahlreiche Schutzmaßnahmen sollen die Corona-Pandemie eindämmen. Wie die Information von Bürgerinnen und Bürgern am effizientesten gelingen kann und welche Herausforderungen sich dabei ergeben, untersucht das BMBF-geförderte Projekt RAPID-COVID.

Junge Frau und Seniorin sind durch eine Glasscheibe getrennt. Ihre Hände liegen auf dem Glas nah beieinander.

Die Einschränkung sozialer Kontakte ist wichtig, um die Infektionszahlen zu senken und das Versorgungssystem zu entlasten.

M.Dörr & M.Frommherz / Adobe

Damit alle COVID-19 Patientinnen und Patienten in Deutschland angemessen behandelt werden können und die Gesundheitsversorgung nicht zusammenbricht, müssen Schutzmaßnahmen wie soziale Kontakteinschränkungen und das Gebot zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes schnell und effizient umgesetzt werden. Diese und zukünftige Maßnahmen können aber nur weiter erfolgreich sein, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürgern die Maßnahmen kennen, sie verstehen und letztlich befolgen.

Welche Faktoren beeinflussen die Informationsvermittlung?

„Wir glauben, dass die Informationsvermittlung über die Medien und die Erfahrungen jedes Einzelnen mit unterschiedlichen Medien großen Einfluss darauf haben, ob Maßnahmen als sinnvoll eingestuft werden“, sagt Professor Dr. Thorsten Faas. Er leitet am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin die Arbeitsstelle Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland. Zusammen mit seinem Kollegen Dr. David Schieferdecker vom Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft führt er das Forschungsprojekt RAPID-COVID durch. In dem Projekt wollen die Forscherinnen und Forscher folgende Fragen beantworten:

  • Erhalten Bürger und Bürgerinnen die nötigen Informationen zur COVID-19-Pandemie? Fühlen sie sich tatsächlich gut informiert?
  • Gibt es Unterschiede im Informationsstand in der Bevölkerung? Welche Faktoren beeinflussen diesen Informationsstand?
  • Wie verarbeiten Bürger die Informationen, die sie erhalten? Was sollten Sender bei der Weitergabe von Informationen beachten?
  • Unter welchen Umständen führen Gefühle von Unsicherheit bei Bürgerinnen und Bürgern dazu, dass Maßnahmen nicht befolgt werden? Wie kann die Informationsvermittlung dem entgegenwirken?

Rund 3000 Bürgerinnen und Bürger werden dafür an drei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten mittels online-basierter Fragebögen interviewt. Die erste Befragungsrunde findet im Herbst 2020 statt, Runde zwei und drei folgen 2021.

„Unser Ziel ist es, der Politik möglichst schnell aufzuzeigen, wo Defizite in der bestehenden Kommunikation liegen und wie diese behoben werden können. Wir wollen alle Akteure befähigen, die Effizienz von Maßnahmen zur Eindämmung von Krisen durch eine bedarfsgerechte Kommunikation und Informationspolitik zu erhöhen“, so Faas.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung öffnete zu Beginn der SARS-CoV-2 Pandemie das Rapid Response Modul der „Richtlinie zur Förderung eines Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten“ für einen Förderaufruf zur Erforschung von COVID-19. Ab dem 3. März 2020 konnten Forschende Anträge stellen, um zum Verständnis des Virus und dessen Ausbreitung beizutragen sowie um therapeutische und diagnostische Ansätze gegen COVID-19 zu entwickeln und um ethische, rechtliche und sozio-ökonomische Implikationen (ELSA) im Zusammenhang mit der Pandemie zu erforschen.

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