In einer virtuellen Realität den Schaltplan des Lebens erkunden, Krebszellen mikroskopisch untersuchen oder „Doctor for a day“ sein: Über 400 Schülerinnen und Schüler tauchten bei der EXPLORE Precision Medicine in die faszinierenden Welten der Systemmedizin ein. Angeleitet von erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bot ihnen der Tag im Futurium in Berlin tiefe Einblicke in die Themenvielfalt dieses spannenden Forschungsbereiches.

„Hands-On“: Buntes Informationsprogramm für junge Menschen

Auf die Teilnehmenden wartete eine interaktive Ausstellung mit rund 20 virtuellen und realen Exponaten – zum Beispiel konnten sie eine maßgeschneiderte Therapie für genetische Erkrankungen finden, sich über Methoden der Suchtforschung informieren oder das Mikrobiom des Darms besser kennenlernen. Neben anschaulichen Mitmach-Experimenten rundeten Vorträge zu aktuellen Themen – „Künstliche Intelligenz (KI) für optimierte Therapien“ oder ein interaktiv auf der Bühne vorgestelltes Tumorboard – das umfassende Informationsangebot ab. Workshops ermöglichten es, in kleinen Gruppen aktiv zu werden: Die Teilnehmenden wurden beispielsweise selbst zu Datenpunkten für eine KI, die aus vielen solcher Punkte biomedizinische Erkenntnisse zieht oder isolierten ihre eigene DNA, um sie in einem Flakon mit nach Hause zu nehmen.

Wissenschaft begeistert: Video-Eindrücke von der EXPLORE Precision Medicine in Berlin.

Eine Podiumsdiskussion am Nachmittag zeigte Interessierten berufliche Perspektiven und Karrierewege in der Systemmedizin auf – vorgestellt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Fachdisziplinen. Aus erster Hand erhielten die Jugendlichen hier Informationen zu Themen, die für eine akademische Karriere wichtig sind wie beispielsweise gutes Mentoring und Auslandsaufenthalte. Die jungen Forschenden beschrieben ihre erfolgreichen Laufbahnen und zeigten auf, wie sich eigene Forschungsschwerpunkte entwickeln und manchmal überraschend verändern können.

Innovative Forschung für individuelle Therapieansätze

Die Systemmedizin berücksichtigt unterschiedliche Faktoren wie genetische Veranlagungen, den persönlichen Lebensstil und äußere Einflüsse in ihrem natürlichen Zusammenhang. So bereitet sie den Weg für präzise zugeschnittene Therapien und Präventionsstrategien, um möglichst vielen Menschen helfen zu können. Diesen vielseitigen Aufgabenbereich in Deutschland zu etablieren, ist das Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich im Netzwerk e:Med zusammengeschlossen haben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert e:Med mit rund 340 Millionen Euro seit 2013. Das Konzept umfasst fünf Module auf nationaler und internationaler Ebene – eines davon fokussiert auf die Nachwuchsförderung und unterstützt viele der Forschenden, die bei der EXPLORE Precision Medicine allgemeinverständlich über ihr Forschungsgebiet informierten.