Förderkennzeichen: | 01KG1801 |
Fördersumme: | 202.805 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2021 |
Projektleitung: | Prof. Dr. med. Ildikó Gágyor |
Adresse: |
Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin Josef-Schneider-str. 2 / Haus D7 97080 Würzburg |
Unkomplizierte Harnwegsinfekte (HWI) bei Frauen sind in der Hausarztpraxis häufig und werden meist mit Antibiotika behandelt, auch wenn die Infektion häufig von selbst heilt. Da die Krankheitserreger gegen Antibiotika zunehmend resistent werden, ist die Ärzteschaft gefordert, Antibiotikaverschreibungen zu reduzieren. In randomisiert kontrollierten Studien wurde die Wirksamkeit von Behandlungsstrategien zur Verminderung des Antibiotikaverbrauchs wie schmerzlindernde Therapieansätze, Scheinmedikation oder "delayed prescription" (Einnahme des Antibiotikums erst dann, wenn die Beschwerden nicht in einer bestimmten Zeit abklingen) getestet. Bisher wurden diese Strategien noch nicht über alle Studien zusammenfassend analysiert. Zudem besteht Unsicherheit darüber, welche Behandlung für welche Patientin am geeignetsten ist. In diesem Projekt sollen Strategien wie schmerzlindernde Therapie, Scheinmedikation und "delayed prescription" mit einer sofortigen Antibiotikabehandlung im Hinblick auf ihre Wirksamkeit bei Frauen mit einem unkomplizierten HWI verglichen werden. Darüber hinaus soll untersucht werden, ob Krankheitszeichen, Symptome und Urinstreifentests geeignet sind, um vorherzusagen, welche Therapie im speziellen Fall am geeignetsten ist. Wenn auf der Basis vorhandener Evidenz unterschiedliche Krankheitsverläufe vorhergesagt werden könnten, können Ärzteschaft und Patientinnen mit einem unkomplizierten HWI gemeinsam überlegen, ob eine antibiotische Behandlung erforderlich ist oder ob auch Behandlungsstrategien zur Verminderung des Antibiotikaverbrauchs in Frage kommen.
Die systematische Übersichtsarbeit ist im Register „International prospective register of systematic reviews (PROSPERO)“ unter der Registernummer CRD42019125804 registriert. |