Mit der Nationalen Dekade gegen Krebs hat das BMBF gemeinsam mit vielen Partnern eine bisher einmalige Initiative ins Leben gerufen. Das gemeinsame Ziel: eine starke Krebsforschung, die Betroffene eng einbindet, ihnen immer bessere Perspektiven eröffnet.
Dank enormer Fortschritte in der Früherkennung, Diagnose und Behandlung hat sich die Lebenserwartung von Krebspatienten in den vergangenen 40 Jahren stark verbessert. Dennoch ist der Forschungsbedarf weiterhin groß. Krebs ist noch immer die zweithäufigste Todesursache in Deutschland und die am stärksten gefürchtete Krankheit in der Bevölkerung. Wegen der zu erwartenden Alterung unserer Gesellschaft wird die Zahl der Erkrankten in den kommenden zehn Jahren von derzeit 500.000 auf etwa 600.000 Fälle pro Jahr ansteigen.
Mit vielen Partnern gegen Krebs
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat deshalb gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit und vielen weiteren Partnern die auf zehn Jahre ausgerichtete Nationale Dekade gegen Krebs ins Leben gerufen. In dieser bisher einmaligen Initiative arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Krebsforschung, Forschungsförderung, Gesundheitswesen, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen. Neu bei der Dekade ist, dass die Patientenperspektive in die Arbeit der Dekade aktiv mit einfließt. Alle Gründungsmitglieder arbeiten gemeinsam an dem Ziel, durch eine starke Krebsforschung möglichst viele Krebsneuerkrankungen zu verhindern, die Früherkennung und Behandlung zu verbessern und den Transfer von Forschungsergebnissen zu beschleunigen.
Krebs soll seinen Schrecken verlieren
Ein größeres Bewusstsein aller Akteurinnen und Akteure für eine starke Krebsforschung und Krebsprävention, die Stärkung klinischer Studien, ein besseres Miteinander von Forschung und Versorgung und eine schnellere Überführung neuer Präventions-, Diagnose- und Therapieansätze mit nachgewiesenem Nutzen in die Praxis sind dafür notwendig. Zudem soll eine größere Offenheit geschaffen werden, in der Bevölkerung über das sensible Thema Krebs zu sprechen. Bestimmte Krebsarten sind heute beispielsweise besser therapierbar als allgemeinhin bekannt.
Mitmachen und sich beteiligen
Die Maxime, die über allen Fragen steht: die Forschung konsequent auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten auszurichten. Hierzu kann jeder einen Beitrag leisten. Im Sinne einer Online-Beteiligung werden daher Betroffene, deren Angehörige sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Ärzte, medizinisches Personal, Stiftungen, NGOs und Interessierte die Möglichkeit haben, sich mit ihren Beiträgen an der Dekade gegen Krebs zu beteiligen und Impulse zu geben. Wichtige Themen aus den Handlungsfeldern der Nationalen Dekade gegen Krebs sind unter anderem der Umgang mit dem Thema Krebs, die Einstellung zur Krebsforschung, die Nutzung von Forschungsdaten sowie das Wissen über Möglichkeiten der Prävention.
Jeder ist Xperte!
Der Online-Dialog der Nationalen Dekade gegen Krebs findet im Zeitraum vom 15. November bis zum 15. Dezember 2019 statt. Hier können sich Bürgerinnen und Bürger, Angehörige, Fachpersonal, Forscherinnen und Forscher sowie NGOs, Stiftungen und Vereine in jeweils eigene Kanäle einloggen und ihre persönlichen Erfahrungen, Wünsche, Erwartungen und Fragen zur Krebsforschung einbringen.
Hier gelangen Sie zur Dialog-Plattform: http://dialog.dekade-gegen-krebs.de
Große Schritte in Präventionsforschung und Versorgung
Um die ehrgeizigen Ziele der Dekade umzusetzen, beabsichtigen das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Stiftung Deutsche Krebshilfe, ein Nationales Krebspräventionszentrum aufzubauen. Das Zentrum soll unter einem Dach Grundlagenforschung zur Prävention betreiben und aus den Ergebnissen Empfehlungen ableiten. Zudem werden in den zehn Jahren der Dekade zukunftsweisende Strukturen wie beispielsweise die Nationalen Centren für Tumorerkrankungen (NCT) ausgebaut. In diesen modernen onkologischen Zentren werden neue Erkenntnisse aus der Forschung auf dem schnellstmöglichen Weg in innovative Verfahren der Diagnostik, Therapie und Prävention von Krebs umgesetzt und in klinische Studien eingebracht. Dadurch profitieren Patientinnen und Patienten frühzeitig von neuen, ansonsten noch nicht verfügbaren Behandlungsansätzen.
Der Strategiekreis
Impulsgeber der Nationalen Dekade gegen Krebs ist der Strategiekreis. Er definiert Ziele und Handlungsfelder der Dekade und stößt entsprechende Aktivitäten an. Die Mitglieder stammen aus allen wichtigen Akteursgruppen – aus der Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Gesundheitswesen, Patientenorganisationen und Gesellschaft. Den Vorsitz hat der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, Ko-Vorsitzender ist Professor Michael Baumann, Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Im Strategiekreis werden zentrale Leitfragen diskutiert: Wie kann Krebs verhindert werden? Was sind die Stärken der deutschen Forschungsszene? Und wie können Menschen noch schneller und wohnortunabhängig von den Forschungsergebnissen profitieren?
Um die drängenden Forschungsaufgaben zu definieren und Lösungsstrategien zu entwickeln, hat der Strategiekreis Arbeitsgruppen zu drei spezifischen Themenfeldern eingesetzt: „Große ungelöste Fragen der Krebsforschung“, „Prävention“ und „Wissen generieren durch Vernetzung von Forschung und Versorgung“.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Strategiekreis: https://www.dekade-gegen-krebs.de/de/der-strategiekreis-1702.html.
Ansprechpartnerin:
Katrin Benninghoff
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Kapelle-Ufer 1
10117 Berlin
030 1857-5207
Katrin.Benninghoff@bmbf.bund.de
https://www.dekade-gegen-krebs.de