Einzelprojekt

Global Alliance for TB Drug Development (TB Alliance)

TB Alliance ist eine im Jahre 2000 gegründete gemeinnützige Organisation, die sich der Erforschung und Entwicklung besserer, schneller wirksamer und erschwinglicher Medikamente gegen Tuberkulose (TB) widmet. Der hohe Assoziationsgrad von TB und Armut (98% der TB-Erkrankungen in Entwicklungs- und Schwellenländern) und fehlende kommerzielle Anreize für Forschung und Entwicklung im Bereich Tuberkulose haben dazu geführt, dass es bis zur Gründung von TB Alliance praktisch keine neuen TB-Medikamente in Entwicklung gab. TB Alliance hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich diese Situation grundlegend geändert hat. Gegenwärtig koordiniert TB Alliance die historisch größte TB-Medikamenten-Pipeline von über 20 Wirkstoffkandidaten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, darunter Behandlungsregime aus mehreren Medikamenten, die sich in der Endphase der klinischen Entwicklung befinden. 2012 konnte mit dem Präparat Bedaquilin erstmals seit 40 Jahren ein Medikament mit neuem Wirkungsmechanismus zugelassen werden, welches in Zusammenarbeit mit Janssen Pharmaceutica und TB Alliance entstand. Eine weitere Errungenschaft der TB Alliance ist eine spezielle pädiatrische TB-Kombinationstherapie, die bislang in über 60 Ländern für rund 400.000 Behandlungszyklen eingesetzt wurde.

Das Portfolio von TB Alliance umfasst Medikamente zur Behandlung von medikamentenresistenter und extrem medikamentenresistenter Tuberkulose (MDR-TB und XDR-TB). Das ultimative Ziel ist es jedoch ein „universelles Behandlungsregime“ für alle TB-Formen zu entwickeln.

Die BMBF-Förderung umfasst drei Komponenten:

  • Zum einen wird die NIX-Studie unterstützt (Phase-III-Studie), bei der es um neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten geht, die mit multiresistenten bzw. extrem multiresistenten TB-Keimen infiziert sind.
  • Außerdem wird auch Entwicklung und Registrierung einer Vierfach-Kombinationstherapie gefördert, bei der sowohl medikamentensensitive als auch ein Teil der arzneimittelresistenten Krankheitsbilder behandelbar sein sollten.
  • Des Weiteren wird ein F&E-Programm gefördert, das nach neuen Wirkstoffen aus der Gruppe der Oxazolidinone sucht.