Einzelprojekt

Klinische Erstanwendungsstudien, Up-scaling und Herstellung von GMP-Material des Komplement C5a-Inhibitors AON-D21 für den Wirksamkeitsnachweis in COVID-19-Patienten (Accelerate-D21)

Förderkennzeichen: 16LW0006
Fördersumme: 5.137.414 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: Dr. Kai Höhlig
Adresse: Aptarion Biotech AG
Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin

Bei schweren COVID-19-Verläufen sind überschießende Abwehrreaktionen des Körpers ursächlich für das Fortschreiten der Erkrankung. Überaktivierte Immunzellen und verstärkte Blutgerinnung schädigen die Lunge und andere Organe, sodass Patientinnen und Patienten zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen intensivmedizinisch behandelt werden müssen, z.B. mittels künstlicher Beatmung. Die therapeutischen Möglichkeiten sind in diesem Stadium der Erkrankung sehr begrenzt.

Die Aptarion Biotech AG verfolgt einen neuartigen Ansatz zur Behandlung von schweren COVID-19-Verläufen. Der Fokus liegt dabei auf biostabilen L-RNA-Aptameren, einer Substanzklasse, die auch als “chemische Antikörper” bezeichnet wird. Der L-RNA-Wirkstoff AON-D21 blockiert den Entzündungsbotenstoff C5a und greift damit an einem zentralen Punkt der Regulation körpereigener Abwehrmechanismen an. In Tierversuchen zu Lungenentzündung und künstlicher Beatmung konnte gezeigt werden, dass AON-D21 die Immunreaktion begrenzt und Organschäden verhindert. Darüber hinaus hat AON-D21 sich in toxikologischen Studien als sicher erwiesen. Aus technologischer Sicht bieten L-RNA Wirkstoffe zudem den Vorteil, dass sie durch einen skalierbaren chemischen Prozess hergestellt werden können.

Im Vorhaben soll AON-D21 im Rahmen einer Erstanwendungsstudie (Phase 1) auf Sicherheit und Verträglichkeit in gesunden Probandinnen und Probanden geprüft werden. Zudem sollen die Produktionskapazitäten für den Wirkstoff erhöht werden, um eine rasche klinische Entwicklung zum Wirksamkeitsnachweis und später eine Versorgung des Marktes gewährleisten zu können.

Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung dazu bei, die Wirkstoffforschung im Bereich der durch SARS-CoV-2-verursachten Erkrankung COVID-19 zu stärken und die klinische Entwicklung neuer Medikamente zu fördern.