Einzelprojekt

Legionellen-Genotyp-Map

Förderkennzeichen: 01KI2411
Fördersumme: 183.547 EUR
Förderzeitraum: 2025 - 2026
Projektleitung: PD Dr. Dr. Ricarda Schmithausen
Adresse: Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, Hygiene und Umweltmedizin
Roesebeckstr. 4-6
30449 Hannover

Angestrebt wird ein besseres Verständnis des Zusammenhangs von Umweltverschmutzung, Landnutzungskonzepten, Biodiversitätsveränderungen und dem Klimawandel mit der Gesundheit von Menschen. Inwieweit hierbei auch Tiere eine Rolle spielen, ist ungeklärt. Ziel des Projektes ist es, Umwelt und Gesundheit konsequent zusammenzudenken (im Sinne des SRU-Gutachtens) und inter- und transdisziplinäre Ergebnisse zu generieren. Die Zusammenhänge zwischen Umweltquellen und Legionellen-Erkrankungen des Menschen sind trotz großer Bedeutung wenig erforscht. Vereinzelt wurden als ursächliche Bezüge Kläranlagen, Verdunstungs-Rückkühlwerke aber auch Freisetzung von Legionellen über Flusswasser, Zisternenwasser sowie Regenwasser in der Literatur angegeben und auch vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und vom Robert-Koch-Institut (RKI) erwähnt. Dies jedoch häufig, ohne über geeignete bzw. validierte oder genormte Nachweismethoden in komplizierteren Wasser-Matrices als Trinkwasser zu verfügen – und ohne jede Möglichkeit quantitativer oder wenigstens halbquantitativer Vergleichsmöglichkeiten. Hier fehlen Vergleichsdaten für die einzelnen Wasserarten (Abwasser, Oberflächenwasser, Badegewässer, Beregnungswässer oder sonstige Betriebswässer). Im Rahmen des Klimawandels verbessern sich aber die Vermehrungsbedingungen der Legionellen durch steigende und länger anhaltend erhöhte Umwelttemperaturen sowie durch den Mangeldruck, für verschiedene Verwendungszwecke zukünftig vermehrt Wasserwiederverwendung (reuse) zu betreiben. Dabei werden die Wässer ausdrücklich eben nur im begrenzten Umfang aufbereitet, keineswegs ist hier eine Keimreduktion angedacht – wie sie bei Aufbereitung zur Trinkwasserqualität zwingend erforderlich wäre. Auch wenn Ausmaß und Dimensionen derzeit kaum abgeschätzt werden können, ist erkennbar, dass ein sehr großer und wachsender Bedarf an verlässlichen und zugleich schnellen Labormethoden besteht.