Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2010, 2012 und 2015 |
Förderzeitraum: | 2011 - 2025 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 40 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 5 Einzelprojekte (2011-2016), 1 Einzelprojekt (2013-2017), 1 Verbund (2017-2020), 1 Verbund (2021-2025) |
Qualitativ hochwertige Bioproben und Daten sind wertvolle Ressourcen für Innovationen in der personalisierten Medizin und die Entwicklung von Biomarkern, Diagnostika und Therapeutika. Das BMBF fördert daher seit 2011 die Konsolidierung, Vernetzung und internationale Ausrichtung von Biomaterialbanken in Deutschland.
Ziel der „Nationalen Biomaterialbanken-Initiative“ in 2010 war die qualitätsgesicherte Zusammenführung fragmentierter Biobank-Aktivitäten, um die Rolle Deutschlands in der internationalen Biobank-basierten Forschung weiter auszubauen und sicherzustellen, dass die vorhandenen Schlüsselressourcen in eine europäische Forschungsinfrastruktur für Biobanken (BBMRI-ERIC) integriert werden können (Förderung der Biobank-Standorte Heidelberg, Würzburg, Kiel, Aachen, Berlin mit insgesamt 20,4 Mio. €).
Zur Repräsentation der deutschen Interessen in BBMRI-ERIC und zur Bündelung der deutschen Biobanken Aktivitäten wurde 2013 eine deutsche Kontakt- und Vermittlungsstelle für Biomaterialbanken als "Nationaler Knoten" für BBMRI an der Charité – Universitätsmedizin Berlin etabliert und bis 2017 mit insges. 1,6 Mio. € gefördert.
Ziel von BBMRI ist es, durch eine pan-europäische Koordination und Harmonisierung von Biobanken Standards den Zugang und die Nutzung von biologischen Proben und Daten für die Forschung zu erleichtern. Ein zentrales Suchportal soll einen europaweiten Zugang zu qualitätsgesicherten, gesundheitsrelevanten biologischen Ressourcen ermöglichen. Diese Entwicklungen sollen deutsche Biobanken aktiv mitgestalten. Hierzu ist ein national abgestimmtes Vorgehen erforderlich.
In der BMBF Fördermaßnahme „Ertüchtigung deutscher Biobank-Standorte zur Anbindung an BBMRI“ wurde daher eine vom nationalen Biobanken Knoten (German Biobank Node, GBN) koordinierte „Deutsche Biobanken Allianz (GBA)“ aus insgesamt 14 Standorten mit insgesamt 14,4 Mio. € gefördert. Das koordinierte Handeln im internationalen Kontext sollte der Erarbeitung, Erprobung und Anwendung von übergreifenden, generischen Standards, Produkten und Lösungen dienen. Zentrale Ziele des gemeinsamen Projektes waren der Aufbau eines nationalen IT-Netzwerks für Biobanken und die Entwicklung, Validierung und Implementierung generischer Lösungen zur Qualitätssicherung. Weitere Arbeitsfelder waren die Harmonisierung von ELSA Regelungen, die Fort- und Weiterbildung sowie die Förderung einer positiven öffentlichen Wahrnehmung von Biobanken. Die entwickelten Lösungen sollten an den Standorten implementiert und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Arbeiten erfolgten in Zusammenarbeit und Abstimmung mit BBMRI-ERIC.
Stand der Fördermaßnahme
Seit Januar 2021 werden der nationale Knoten (German Biobank Node) in Berlin, zwei Biobank-Standorte in Heidelberg und Jena und ein IT-Entwicklungszentrum in Heidelberg unter Koordination des Deutschen Biobanken Knotens gefördert. Ziel ist es, den Zugang zu qualitätsgesicherten Bioproben und deren zugehörige Daten weiter auszubauen und zu verbessern. Die Verstetigung wird durch die Verankerung in einer übergeordneten Struktur vorangetrieben.