Förderkennzeichen: | 01KA1772 |
Fördersumme: | 59.880 EUR |
Förderzeitraum: | 2017 - 2020 |
Projektleitung: | David Villinger |
Adresse: |
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, FB 16 Medizin und Klinikum, Zentrum der Hygiene, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene Paul-Ehrlich-Str. 40 60596 Frankfurt |
Das Aufdecken von Übertragungswegen multiresistenter Erreger (MRE) (z. B. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen, Medizinprodukte) bildet die Basis für Interventionsstrategien zur Bekämpfung von Infektionen mit resistenten Bakterien. Insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent ist hierzu wenig publiziertes Datenmaterial vorhanden. Geplant ist daher die Erhebung der Prävalenz multiresistenter Bakterien bei Schwangeren bei Aufnahme zur Entbindung sowie darauffolgender Erhebung der Prävalenz von MRE bei den Neugeborenen dieser Mütter bei Geburt und nach einer Woche des stationären Aufenthaltes auf den Neonatologie-Abteilungen des Kenyatta National Hospital in Nairobi, Kenia. Ergänzt wird dies durch Umgebungsuntersuchung (Umweltabstriche) in der Abteilung Neonatologie, wo die Neugeborenen nach der Geburt behandelt werden. Die geplante Punktprävalenzerhebung soll Aufschlüsse darüber geben, inwiefern multiresistente Erreger von Müttern auf ihre neugeborenen Kinder übertragen werden und ob diese Erreger seitens der mütterlichen Standortflora (rektal, vaginal) oder im Rahmen einer nosokomialen Übertragung im Krankenhaus erworben werden. Im zweiten Schritt werden durch Ganz-Genomanalysen die phylogenetischen Verwandtschaften der erhobenen Erreger analysiert. Damit soll nachgewiesen werden, ob vertikale (Mutter-zu-Kind) oder andere Übertragungswege (z. B. über medizinisches Personal, Medizinprodukte) vorliegen. Ziel des Projektes ist es, auf Grundlage der erhobenen Daten situationsadaptiert antibiotic stewardship und krankenhaushygienische Maßnahmen einzuführen, um die Sterblichkeit durch krankenhausassoziierte Infektionen mit multiresistenten Bakterien bei Neugeborenen im Kenyatta National Hospital zu senken. Die Erhebung bettet sich damit in die antibiotic stewardship Strukturen ein, die im Rahmen der GIZ-geförderten Klinikpartnerschaft zwischen dem Uniklinikum Frankfurt und dem Kenyatta National Hospital Nairobi seit 07/17 gestärkt werden.