Am 19. und 20. Oktober treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der Forschungsförderer, der EU-Kommission und der WHO mit Forschenden im BMBF in Berlin. Ihr Ziel: Auf künftige Pandemien wollen sie schneller und international koordiniert reagieren.
Die SARS-CoV-2-Pandemie hat gezeigt: Eine erfolgreiche Bekämpfung von Infektionskrankheiten mit epidemischem und pandemischem Potenzial erfordert schnelle und weltweit koordinierte Forschungsanstrengungen. Dabei gilt es, wissenschaftliche Expertisen zu bündeln und Projekte international zu koordinieren. Denn so lassen sich die globalen Forschungsressourcen effizient nutzen. Die Wissenschaft auf solche Herausforderungen künftig besser vorzubereiten ist das Ziel der Global Research Collaboration for Infectious Disease Preparedness, kurz GloPID-R. Diesem Zusammenschluss von aktuell 33 Forschungsförderorganisationen aus 25 Ländern gehört von Beginn an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) an.
Am 19. und 20. Oktober ist das BMBF Gastgeber der Mitgliederversammlung. Forschungsförderorganisationen, Vertreterinnen und Vertreter der EU-Kommission, der WHO und wichtiger Initiativen zur Globalen Gesundheit treffen sich in Berlin mit Forscherinnen und Forschern. Gemeinsam diskutieren sie, wie sich die Infektionsforschung international aufstellen muss, um bei Ausbrüchen von Pandemien schnell reagieren zu können – und was sie daraus lernen kann, sich gegen weitere Ausbrüche ähnlicher Erreger besser zu wappnen. GloPID-R füllt damit eine bedeutende und bisher nicht besetzte Nische in der internationalen Forschungsförderung.
Klinische Studien global koordinieren – One Health einbeziehen
Welche Instrumente der Forschungsförderung sollten im Pandemiefall weltweit gemeinsam eingesetzt werden? Wie lassen sich klinische Studien künftig schneller initiieren, international besser koordinieren und umsetzen? Wie sind Mensch, Tier und Umwelt in die Konzepte zur Pandemievorsorge und -reaktion in Sinne von One Health einzubeziehen? Entsprechende Strategien entwickeln Expertinnen und Experten in Arbeitsgruppen, die GloPID-R ins Leben gerufen hat. Ihre Ergebnisse könnten beispielsweise helfen, Netzwerke und Plattformen für klinische Studien zu etablieren, die während epidemischer oder pandemischer Ereignisse dringend gebraucht werden. Und sie könnten dazu beitragen, Forschungsstrukturen effizienter zu machen.
Auch während künftiger Pandemiefälle sollte GloPID-R zeitnah alle relevanten Informationen über Fördermaßnahmen seiner Mitglieder und weiterer Forschungsförderorganisationen zusammentragen. Auf dieser Grundlage könnten Forschungsförderer ihre Aktivitäten international besser aufeinander abstimmen, Kräfte bündeln und Synergien entfalten. Deshalb nennt der 2022 im Rahmen der G7-Beratungen verabschiedete Pandemiepakt („Pact for Pandemic Readiness“) GloPID-R bereits als Initiative für eine bessere globale Pandemiebewältigung. Wie GloPID-R diese Rolle ausfüllen kann, das diskutieren die Akteure ab heute auf ihrer Versammlung im BMBF.