29.03.2021

| Aktuelle Meldung

Perspektive und Planungssicherheit für forschende Fachärztinnen und Fachärzte

Spitzenkräfte für die Medizin von morgen: Mit der Förderung von Advanced Clinician Scientist-Programmen eröffnet das BMBF Karrierewege für Fachärztinnen und Fachärzte, die sich in der Patientenversorgung und in der Forschung engagieren.

Eine junge Ärztin und ein junger Arzt arbeiten im Labor.

Das Bundesforschungsministerium bringt Unterstützungsprogramme für Fachärztinnen und Fachärzte auf den Weg, die neben ihrer ärztlichen Tätigkeit auch forschen.

DLR Projektträger/BMBF

Damit die neuesten Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung möglichst schnell Eingang in die klinische Praxis finden, braucht es Medizinerinnen und Mediziner, die sich auf beiden Feldern engagieren: in der Wissenschaft und in der Patientenversorgung. Forschende Ärztinnen und Ärzte kennen sowohl die Besonderheiten von Krankheiten und Krankheitsverläufen als auch die Abläufe im Klinikalltag. Mit ihrer Arbeit in der Forschung tragen sie selbst zu neuen Therapie- und Diagnosemöglichkeiten bei.

Um Fachärztinnen und Fachärzte für die klinische Forschung zu gewinnen und sie in der Forschung zu halten, stärkt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Rahmenbedingungen für medizinische Forschung in der deutschen Universitätsmedizin. An acht Standorten werden besondere Programme etabliert, um Advanced Clinician Scientists (ACS) zu unterstützen, das sind Fachärztinnen und Fachärzte, die sowohl in der Patientenversorgung als auch in der Wissenschaft tätig sind. Zunächst sollen 100 ACS-Stellen geschaffen werden; hierfür stellt das Ministerium bis zu 100 Millionen Euro bereit.

Programme zur Förderung des ärztlichen wissenschaftlichen Nachwuchses sind in Deutschland an vielen Orten bereits etabliert; das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine neue Förderinitiative gestartet, die Mediziner auch nach ihrer Weiterbildung zur Fachärztin und zum Facharzt unterstützt. Für solche Advanced Clinician Scientists (ACS) will das Ministerium bessere Rahmenbedingungen schaffen und langfristige Karriereperspektiven in Forschung und Versorgung eröffnen.

Attraktive Rahmenbedingungen für forschende Ärztinnen und Ärzte schaffen

Wissenschaftlich und gleichzeitig klinisch tätig sein, ohne dass dies zu Lasten von Familie und Freizeit geht – in der Praxis lässt sich dies oft nur schwer bewältigen. Geschützte Forschungszeiten in einem attraktiven Forschungsumfeld, auf indviduelle Bedürfnisse zugeschnittene Mentoring- und Schulungsprogramme gehören deshalb zu den Schlüsselelementen der jetzt vom BMBF auf Basis des Votums eines internationalen Begutachtungsgremium ausgewählten Förderkonzepte. An acht Standorten der deutschen Universitätsmedizin unterstützen die Programme Medizinerinnen und Mediziner in besonderer Weise dabei, sich wissenschaftlich zu profilieren und beispielsweise für eine Professur zu qualifizieren.

Beitrag zur Stärkung der Universitätsmedizin

Mit der Förderinitiative setzt das BMBF einen Anreiz, dass Advanced Clinician Scientist-Programme fest an den jeweiligen Fakultäten verankert werden. Bis Ende Januar 2021 hatten insgesamt 29 universitätsmedizinische Einrichtungen Konzepte für eine erste Förderrunde eingereicht. An den acht ausgewählten Standorten sollen zunächst 100 Stellen für Advanced Clinician Scientists geschaffen werden. Der Bund fördert den zusätzlichen Forschungsanteil dieser Stellen mit rund 100 Millionen Euro. Die Fördermaßnahme ist ein Baustein, um die Spitzenstellung der deutschen Universitätsmedizin auch im internationalen Vergleich weiter stärken.

Das sind die zur Förderung ausgewählten Standorte

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden

Das Programm „CAMINO – Career Advancement in MultIdimeNsional tumOr targeting“ des Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden ist auf fortgeschrittene klinisch tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgerichtet, die translationale onkologische Forschung mit interdisziplinärer und innovativer Patientenbehandlung verknüpfen und dazu das Forschungsumfeld des Biomedizinischen Campus Dresden nutzen.
Mitteilung der TU Dresden

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Universitätsklinikum Frankfurt

Die Goethe-Universität Frankfurt und das Universitätsklinikum Frankfurt sprechen mit dem Programm „INITIALISE – Innovations in Infection Medicine“ Advanced Clinician Scientists in der Infektionsmedizin an. Im Rahmen des Qualifizierungsprogramms werden sie in den neuesten Technologien und innovativen Strategien der Arzneimittelforschung und -entwicklung geschult.
Mitteilung des Universitätsklinikums Frankfurt am Main

Universitätsklinikum Freiburg

Das Programm „IMMediate – Immune-Mediated Diseases“ des Universitätsklinikums Freiburg ist in den Themenfeldern Immunologie, Onkologie und Zellbiologie angesiedelt. Es fördert forschende Fachärztinnen und Fachärzte mit einem Fokus auf immunvermittelten Krankheiten, die verschiedene Organe wie etwa Gehirn, Herz, Leber oder Darm betreffen.
Mitteilung des Universitätsklinikums Freiburg

Universitätsmedizin Essen

Das Programm „Promoting Excellence in Translational Medicine“ an der Universitätsmedizin Essen (UME) Advanced Clinician Scientist Academy (UMEA²) wird forschende Fachärztinnen und Fachärzte unterstützen, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung schneller in die klinische Anwendung zu bringen, um die passgenaue Behandlung von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Thematisch wird die Forschung an den Schnittstellen zwischen Gehirn und Herz, Onkologie und Immunologie sowie Transplantation, Immunologie und Infektiologie erfolgen.
Mitteilung der Universität Duisburg-Essen

Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

Hauptziel des Programms „iIMMUNE – Interfaces in Immunomedicine“ der FAU Erlangen-Nürnberg ist es, klinisch tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in moderner patientenzentrierter Immunmedizin auszubilden und so zur Entwicklung innovativer Strategien zur Diagnose, Prävention und Behandlung von infektiösen, entzündlichen, autoimmunen, onkologischen und ZNS-Erkrankungen beizutragen.
Mitteilung der Universität Erlangen-Nürnberg

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Das Programm „iSTAR – integrative Advanced Clinician Scientists Targeting Inflammatory and Infectious Disease“ des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf wird forschende Fachärztinnen und Fachärzte im Bereich entzündliche Erkrankungen und Infektionskrankheiten unterstützen. Die Forschung zielt darauf ab, fehlregulierte Entzündungsreaktionen organübergreifend zu entschlüsseln, umzukehren, zu behandeln und zu verhindern.
Mitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und das Universitätsklinikum Bonn haben mit „ACCENT – Advanced Clinician Scientist Program Bonn“ ein Konzept entwickelt, das forschende Fachärztinnen und Fachärzte zu den Themen Immunpathogenese und Organdysfunktion sowie Gehirn und Neurodegeneration fördert; eingebettet in die Forschungsschwerpunkte Immunologie, Neurowissenschaften, Genetik und Epidemiologie sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Onkologie.
Mitteilung der Universität Bonn

Medizinische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Die Medizinische Fakultät Würzburg setzt mit dem Programm „INTERACT – Interfaces in Translational Research“ auf eine disziplinübergreifende Förderung von forschenden Fachärztinnen und Fachärzten. Forschungsgegenstand sind die komplexen Interaktionen zwischen einzelnen Zellen und Gewebe, zwischen einzelnen Organen sowie die Zusammenhänge innerhalb des gesamten Organismus.
https://www.med.uni-wuerzburg.de/startseite/