Startschuss für vier gesundheitsökonomische Zentren

In Berlin, Duisburg/Essen, Hamburg und Hannover werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die ökonomischen Herausforderungen unseres Gesundheitssystems erforschen. Den Startschuss für die Förderung der Zentren gab der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Helge Braun.

Der demographische Wandel gehört zu den wichtigsten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen unserer Zeit. Vor allem die Fortschritte der Medizin haben die Lebenserwartung stetig steigen lassen, so dass wir in Deutschland zunehmend gesund und aktiv alt werden können. Diese Entwicklung birgt neben vielen positiven Chancen auch einige große Fragen für unsere Gesellschaft. So nimmt der Druck auf die Sozialversicherungssysteme kontinuierlich zu, da es immer mehr und bessere, aber auch kostenintensivere medizinische Behandlungsmöglichkeiten gibt.

 

Das Gesundheitssystem ist vor die Herausforderung gestellt, medizinische und organisatorische Verbesserungen in die Versorgung zu integrieren und gleichzeitig die Kosten begrenzt zu halten. So hat der Bedarf an fundierten gesundheitsökonomischen Erkenntnissen zur effizienten Gestaltung des Gesundheitssystems erheblich zugenommen. Eine qualifizierte und anerkannte gesundheitsökonomische Forschung ist in Deutschland jedoch erst in Ansätzen vorhanden.

 

Parlamentarischer Staatssekretär Braun: "Nachhaltige Strukturen schaffen"

 

Um Forschungsstrukturen in diesem Bereich zu stärken und bereits vorhandene Kapazitäten zu bündeln, fördert das BMBF aktuell vier Zentren der gesundheits-ökonomischen Forschung mit rund neun Mio. Euro bis 2016. "Wir wollen nachhaltige Strukturen schaffen, die Zahl international anerkannter gesundheitsökonomischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland erhöhen und ausgewiesene Standorte der gesundheitsökonomischen Forschung zu stärken", sagt Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), anlässlich des Förderbeginns in Berlin. "Gesundheitsökonomisches Know-how ist essentiell, wenn es darum geht, konsistente und ökonomisch sinnvolle Entscheidungen im Gesundheitssystem zu treffen."

 

Die vier geförderten Zentren ergänzen sich hinsichtlich ihrer inhaltlichen Schwerpunkte. Während das Forschungszentrum in Berlin (BerlinHECOR) die Leistung des deutschen Gesundheitssystems im Ganzen sowie die Bedarfsgerechtigkeit gesundheitsbezogener Leistungserbringung untersucht, widmet sich das Zentrum in Duisburg/ Essen (CINCH) speziell der Analyse von Wettbewerbsstrukturen im deutschen Gesundheitssystem. Der Standort Hannover (CherH) hat die Optimierung von Versorgungsstrukturen zum Ziel, während das Hamburger Zentrum (HCHE) klare methodische Standards für gesundheitsökonomische Analysen entwickelt. Weiter Informationen zu den vier Zentren finden Sie hier.