Die Forschung
2011 wurden entscheidende Weichen gestellt, um die Gesundheitsforschung in Deutschland hervorragend aufzustellen. Das Jahr begann mit dem Start des neuen Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung. Das Programm ist verbunden mit hohen Investitionen in die Forschung und legt die Schwerpunkte der Forschungsförderung fest. Mit den Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung wurden Strukturen geschaffen, die exzellente Forschung bündeln und neue Forschungsergebnisse schneller den Patienten zugutekommen lassen sollen. Die Zentren fokussieren sich dabei auf die großen Volkskrankheiten.
Eines der Aktionsfelder des Rahmenprogramms ist die individualisierte Medizin. Es stärkt die Forschung für neue Konzepte ärztlichen Handelns. Das Ziel der Individualisierung der Medizin ist, den Gesundheitszustand jedes einzelnen Menschen so präzise und individuell zu erfassen, um Präventionsmöglichkeiten zu identifizieren, nebenwirkungsreiche Behandlungen möglichst zu vermeiden und noch wirksamere Therapien durchzuführen. Das Wissenschaftsjahr hat unter dem Blickwinkel auf die Chancen der individualisierten Medizin ausgewählte Themen der Gesundheitsforschung in monatlich aktualisierten Dossiers vorgestellt.
Die Präsentation
Diese Zahlen sprechen für sich: Mit mehr als 860 Veranstaltungen haben die rund 500 Partner des Wissenschaftsjahres Gesundheitsforschung ein Jahr lang die Bürgerinnen und Bürger von Sylt bis Sonthofen und von Gelsenkirchen bis Guben für die Gesundheitsforschung begeistert und sich ihren Fragen gestellt. Allein an den etwa 100 Veranstaltungen, bei denen die Besucherinnen und Besucher gezählt wurden, nahmen 2,5 Millionen Menschen teil.
Zirkeltraining der Gesundheitsforschung: Bislang haben mehr als 13.000 Kinder teilgenommen. Die Aktion ist zunächst bis März 2012 verlängert.Besonders für Kinder und Jugendliche wurden im Wissenschaftsjahr Gesundheitsforschung attraktive Präsentationsformate entwickelt und umgesetzt. Da diese Altersgruppe von den Fortschritten in der Medizin am meisten profitiert, war sie eine wichtige Zielgruppe im Wissenschaftsjahr Gesundheitsforschung. Indem das Wissenschaftsjahr die jungen Menschen an ungewöhnlichen Orten empfing, ist es gelungen, auch die zu erreichen, die nicht selbstverständlichen Zugang zu Forschungsthemen haben: zum Beispiel mit der Wanderausstellung „ScienceStation“ durch große Bahnhöfe. Oder bei den SchulKinoWochen, bei denen 56.000 Schülerinnen und Schüler aktuelle Kino-Filme mit Bezug zur Gesundheitsforschung sahen und im Unterricht diskutierten. Traditionell attraktiv und in diesem Jahr ein Anziehungspunkt für mehr als 72.000 Besucherinnen und Besucher war das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft. Der Science Slam im Wissenschaftsjahr war ebenfalls ein Höhepunkt unterhaltsamer Wissenschaftskommunikation. Junge Forscherinnen und Forscher präsentierten ihre aktuellen Projekte im Slam-Format vor großem Publikum auf der Bühne.
Ein ganz neuer Weg ist die Kooperation mit der Deutschen Sportjugend, über die Trainingsgruppen in etwa 280 Sportvereinen erreicht wurden. Mehr als 13.000 Kinder haben bislang an dem „Zirkeltraining der Gesundheitsforschung“ teilgenommen und ganz alltagsnah in der Turnhalle etwas über den Einfluss von Ernährung und Bewegung auf die Gesundheit gelernt – und erfahren, wie spannend Forschung ist. Wegen des Erfolges und der großen Nachfrage wird die Aktion zunächst bis März 2012 verlängert.
Das Wissenschaftsjahr Gesundheitsforschung in Zahlen
Die 2010 ins Leben gerufene Forschungsbörse der Wissenschaftsjahre vermittelte 2011 sehr erfolgreich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Vorträgen in Schulen. Die Forscher übernehmen Vorbildfunktion und begeistern die jungen Menschen für den Beruf des Arztes und des Gesundheitsforschers. Diese erfolgreiche Maßnahme wird im Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde fortgesetzt.
Wie kann die „Zukunft der Gesundheit“ aussehen, und wie können wir sie erreichen? Danach hat der Essay-Wettbewerb, den das Bundesforschungsministerium zusammen mit der WELT durchgeführt hat, Studierende und junge Wissenschaftler gefragt. Sie setzten sich literarisch mit der Frage auseinander, wie Gesundheit und Medizin im Jahr 2050 aussehen könnten. Bei der Preisvergabe betonte Bundesministerin Annette Schavan, dass nicht zuletzt das Wissenschaftsjahr Gesundheitsforschung für den Austausch zwischen Forschung und Gesellschaft sorge, der für die zukünftige Forschungspolitik in diesem Bereich unabdingbar sei.
Der Dialog
Diskussionsveranstaltung „Positionen der Forschung“Ein besonderes Anliegen des Wissenschaftsjahres war die Diskussion von ethischen, rechtlichen und sozioökonomischen Aspekten der Gesundheitsforschung. Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Institutionen, in denen sie arbeiten, haben sich daran beteiligt und mit Bürgerinnen und Bürgern über die gesellschaftlichen Auswirkungen der Gesundheitsforschung diskutiert. Auch online ist der Dialog gut angenommen worden. Das zeigen rund 1.700 Fragen an die Gesundheitsforschung, die auf der Website www.forschung-fuer-unsere-gesundheit.de gesammelt wurden, die mehr als 1.300 Facebook-Fans und zahlreichen Follower bei Twitter.
Mit den „Fishbowl“-Veranstaltungen der Reihe „Gesundheitsforschung kontrovers“ wurde im Wissenschaftsjahr ein neues Diskussionsformat erfolgreich eingeführt: Bei den Veranstaltungen hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, aus dem Publikum in die zentrale Diskussionsrunde zu wechseln und seine Argumente einzubringen. Der Name stammt daher, dass das Publikum wie in einem Goldfischglas um die Diskutanten Platz nimmt.
Gemeinsam mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften hat das BMBF 2011 die Diskussionsreihe „Positionen der Forschung“ ins Leben gerufen. In bisher zwei Podiumsdiskussionen ging es um gesellschaftliche Auswirkungen der individualisierten Medizin, etwa um die Frage: „Wie viel Verantwortung hat jeder einzelne für seine Gesundheit?“. Die Reihe soll auch über das Wissenschaftsjahr Gesundheitsforschung hinaus fortgesetzt und zusammen mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Publizistik realisiert werden. Denn auch nach einem erfolgreichen Wissenschaftsjahr 2011 setzt die Gesundheitsforschung weiter auf neugierigen Nachwuchs, konstruktive Kritiker und interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Einen ausführlichen Eindruck vom Wissenschaftsjahr 2011, spannende Informationen rund um aktuelle Gesundheitsforschung, ein spezielle Seite mit Lesestoff und Spielen für Kinder und vieles mehr finden Sie unter
www.forschung-fuer-unsere-gesundheit.de.
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