Einzelprojekt

SARS_S1S2 - Bedeutung der optimierten S1/S2 Schnittstelle für die SARS-CoV-2 Infektion

Förderkennzeichen: 01KI20396
Fördersumme: 49.709 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Stefan Pöhlmann
Adresse: Deutsches Primatenzentrum Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Leibniz-Institut für Primatenforschung
Kellnerweg 4
37077 Göttingen

Im Rahmen des bereits geförderten Coronavirus-Projektes (BMBF-Verbund RAPID: Risikobewertung bei präpandemischen respiratorischen Infektionserkrankungen, Teilprojekt 4: Effizienz der proteolytischen Aktivierung von respiratorischen Viren als Marker für pandemisches Potenzial) wird untersucht, ob natürlich auftretende MERS-CoV-Varianten ein erhöhtes pandemisches Potenzial aufweisen. Es wurde eine Virus-Variante in Patienten in Saudi Arabien identifiziert, die den Austausch T746K an der S1/S2 Schnittstelle des viralen Spike-Proteins (S) trägt. Dieser Austausch führt dazu, dass die Spaltung des S-Proteins an der S1/S2 Schnittstelle durch die zelluläre Protease Furin in infizierten Zellen verstärkt wird. Außerdem erhöht der Austausch den Virus-Eintritt in Lungenzellen, der von der Aktivierung des S-Proteins durch die zelluläre Protease TMPRSS2 abhängt. Schließlich erhöht der Austausch die Resistenz gegenüber den Interferon-induzierten Wirtszellfaktoren GBP2 und GBP5. In wie weit T746K die Virus-Ausbreitung von SARS-CoV-2 in primärem Lungenepithel in vitro sowie die virale Ausbreitung und Pathogenese in experimentell infizierten Marmosetten verstärkt ist unklar und wird im laufenden Projekt untersucht.