1. Ziele des Förderschwerpunktes

Die Förderung ist ein Bestandteil des Masterplan Medizinstudium 2020. Bund und Länder wollen das Medizinstudium neu ausrichten, damit Ärztinnen und Ärzte uns auch in Zukunft gut versorgen können. Der Masterplan umfasst insgesamt 37 Maßnahmen, die auf eine Neustrukturierung des Medizinstudiums, Veränderungen beim Zugang zum Medizinstudium sowie auf Nachwuchsgewinnung für eine flächendeckende hausärztliche Versorgung zielen.

Über 60.000 Abiturientinnen und Abiturienten bewerben sich jedes Jahr um einen der rund 11.000 in Deutschland verfügbaren Medizinstudienplätze. Wer von ihnen einen Studienplatz erhält, entscheidet bislang maßgeblich die Abiturnote. Mit dem Masterplan soll die Zulassung zum Medizinstudium stärker auf die Anforderungen an ärztliche Tätigkeiten ausgerichtet werden. Sozialen, kommunikativen Kompetenzen und einer besonderen Motivation für das Medizinstudium wird zukünftig ein größeres Gewicht bei der Studierendenauswahl verliehen. In den örtlichen Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) sollen die Hochschulen zukünftig neben der Abiturnote mindestens zwei weitere Auswahlkriterien zugrunde legen.

Doch welche Auswahlkriterien eignen sich dazu, die richtigen Bewerberinnen und Bewerber zu finden? Welche Tests geben Aufschluss darüber, ob aus einem jungen Menschen voraussichtlich ein guter Arzt, eine gute Ärztin, wird? Um Antworten auf Fragen wie diese zu finden, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt „stav – Studierendenauswahl-Verbund“. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erproben beispielsweise einen schriftlichen Test sowie Multiple Mini-Interviews (MMI), um die sozialen Kompetenzen der jungen Menschen zu erfassen. In den MMI stellen Schauspielerinnen und Schauspieler z. B. Patienten dar, die untersucht werden müssen. So kann die Kommunikationsfähigkeit und das Einfühlungsvermögen der Bewerberinnen und Bewerber getestet werden.

2. Stand der Fördermaßnahme

Das Forschungsprojekt wird gemeinsam von sechs Universitäten durchgeführt. Unterstützt werden sie von über 20 weiteren Kooperationspartnern. Insgesamt sind bereits mehr als die Hälfte der deutschen medizinischen Fakultäten in das Vorhaben eingebunden. Diese breite und interdisziplinäre Ausrichtung des Forschungsverbundes soll dazu beitragen, dass die Ergebnisse nicht nur für die Auswahl von Medizinstudierenden, sondern auch für andere Studiengänge nutzbar sein werden.