Förderkennzeichen: | 01EN2308 |
Fördersumme: | 2.516.335 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2027 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Oliver Muensterer |
Adresse: |
Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital Lindwurmstr. 4 80337 München |
Verbrühungen und Verbrennungen zählen bei Kindern zwischen 2 und 11 Jahren zu den häufigsten und schwerwiegendsten Verletzungsformen. Die Behandlung solcher Hautwunden ist kostspielig, komplex und langfristig entscheidend für die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten. Dies gilt besonders für Kinder, die auf thermische Verletzungen häufig mit hypertropher Narbenbildung reagieren. Trotz fachgerechter Wundversorgung wird oft keine optimale Heilung tiefer thermischer Wunden erreicht. Die doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Phase-IIa-Studie EPOCH erprobt eine neue Therapie, die diese Situation wesentlich verbessern könnte. Ziel ist die Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Erythropoietin (EPO)-haltigem Hydrogel bei der topischen Behandlung von schweren thermischen Hautverletzungen (Grad 2b/2a), sowie von Spalthautentnahme-Wunden bei Kindern. Hieran nehmen elf deutsche Spezialkliniken teil, an denen insgesamt 60 Kinder innerhalb von drei Tagen nach Verletzung einmalig mit EPO (bzw. Placebo) behandelt werden sollen. Die Wunden werden an den Tagen 5, 10 und 15 nach Behandlung klinisch evaluiert und analysiert, u. a. mittels Laser-Speckle-Contrast-Bildgebung. Primärer Endpunkt ist die prozentuale reepithelisierte Fläche der Wunde am Tag 15. Ist eine Hauttransplantation notwendig, wird die Spalthautentnahmestelle randomisiert mit EPO bzw. Placebo behandelt und evaluiert. Abschließende Messungen der Hautelastiziät und Färbung sowie eine Narbenbewertung (Vancouver-Narbenskala) erfolgen nach drei und sechs Monaten. Die Studie baut auf Erkenntnissen aus jahrelanger Forschung auf. Vorangegangene topische EPO-Therapien an thermisch verletzten Kindern verliefen höchst erfolgreich. Ist die Therapie wirksam, könnte erreicht werden, dass Hauttransplantationen nach schweren thermischen Verletzungen seltener erforderlich werden, sich die stationäre Behandlungsdauer verkürzt sowie Narbenbildung bei Betroffenen reduziert wird. Die Ergebnisse dieser Studie werden dann Grundlage einer zukünftigen Phase III Studie sein.