Förderkennzeichen: | 01GP1886 |
Fördersumme: | 58.382 EUR |
Förderzeitraum: | 2018 - 2020 |
Projektleitung: | PD Dr. Dirk Lanzerath |
Adresse: |
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften Bonner Talweg 57 53113 Bonn |
Um eine globale Versorgung mit Nahrungsmitteln, Energie und Rohstoffen für die zukünftige globale Gesellschaft dauerhaft sicherzustellen, wird mit der Entwicklung und Züchtung neuer Biota (z.B. stressresistente, produktivere Nutztiere, ertragreichere, widerstandsfähige Nutzpflanzen, biologische Energieträger, Kunststoffe und Pharmazeutika) eine effizientere und schonendere Nutzung von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen angestrebt. Als Element einer hybriden Wirtschaftsweise werden hierzu Forschungen aus Technik, Biologie und Ökonomie enger mit biologischen und nicht-biologischen nachhaltigen Nutzungsformen verknüpft. Diese Strategie neuer synergetischer Verbindungen zur Nutzung der Biomasse wird als Bioökonomie bezeichnet. Den verwendeten Verfahren wie etwa Genome Editing, synthetische Biologie, Nutrigenomik, Precision Farming/ Breeding oder Bioinformatik werden einerseits Vorteile hinsichtlich Effizienz und Zielgenauigkeit zugesprochen, andererseits bergen sie aber auch mögliche Risiken für Umwelt und Gesundheit. Zudem werden unter Aspekten der sozialen Gerechtigkeit (z.B. Monopolisierung zu Lasten kleinerer Betriebe) kritische Stimmen laut. Sehr grundsätzlich wird der bioökonomische Ansatz als eine inadäquate Form der Ökonomisierung der lebendigen Natur kritisiert. Im Rahmen der Klausurwoche soll ein unvoreingenommener und ergebnisoffener Austausch zwischen Experten/innen und Nachwuchswissenschaftlern/innen aus unterschiedlichen Disziplinen zu einem Thema gefördert werden, das die gesamte Ausrichtung moderner Gesellschaften betrifft. ELSA-Aspekte der Verfahren und Ziele der Bioökonomie sollen ebenso diskutiert werden wie ihre ökologischen und wirtschaftlichen Dimensionen. Die Beiträge zur Klausurwoche werden in einem Tagungsband publiziert, der auch gemeinsam entwickelte Handlungsempfehlungen enthält. Zudem soll ein begleitender Band "Bioökonomie" in der DRZE Reihe "Sachstandsberichte" entstehen.