Einzelprojekt

BULITA - Das multifunktionelle Bunyavirus-L-Protein als Inhibitor-Ziel

Förderkennzeichen: 01KI2019
Fördersumme: 2.059.518 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2025
Projektleitung: Dr. Maria Rosenthal
Adresse: Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM)
Bernhard-Nocht-Str. 74
20359 Hamburg

Bunyaviren sind eine heterogene Virusgruppe mit weltweiter Verbreitung, die hauptsächlich in Entwicklungs- und Schwellenländern schwere Erkrankungen wie das Lassa-Fieber verursachen. Daher sind mehrere Bunyaviren im Forschungs- und Entwicklungsplan der WHO aufgeführt um die Bereitschaft für künftige Epidemien zu erhöhen und die Entwicklung medizinischer Gegenmaßnahmen, wie antivirale Medikamente, voranzutreiben. Ein Schlüsselfaktor für die Vermehrung der Bunyaviren ist das große 250-450 kDa L-Protein, ein komplexes und multifunktionelles virales Protein. Ein Ziel dieser Studie ist das Verständnis der Mechanismen und zellulären Faktoren, die an der Replikation und Transkription des Bunyavirus-Genoms beteiligt sind. Darüber hinaus soll das Potenzial von zwei verschiedenen L-Protein-Funktionen, der Polymerase- und der Cap-Bindungsfunktion, als Breitband-Arzneimittelziele bestimmt werden. Zu den spezifischen Zielen gehören die Strukturbestimmung von Cap-Bindungsdomänen unterschiedlicher Bunyaviren mittels Röntgenkristallographie, um Gemeinsamkeiten zwischen Bunyaviren zu identifizieren und das Potenzial dieser Funktion als Breitspektrum-Inhibitorziel zu bewerten. Die Entwicklung biochemischer und biophysikalischer Hochdurchsatz-Tests für Polymerase- und Cap-Bindungsaktivitäten ist ein weiteres Ziel. Die Tests werden anschließend für das Screening von kleinen Molekülbibliotheken zur Identifizierung von Inhibitoren verwendet. Darüber hinaus werden für die Funktion des L-Proteins wesentliche Wechselwirkungen mit Wirtsfaktoren charakterisiert. Auch diese Interaktionen können in Zukunft als Ziel für Medikamente dienen. Dieses Forschungsprojekt wird neue Erkenntnisse über die Vermehrung der Bunyaviren sowie über die Wechselwirkungen zwischen dem L-Protein und Wirtsproteinen liefern. Vor allem aber wird es eine Pipeline für die Medikamentenentwicklung initiieren, um das Potenzial zweier L-Protein-Funktionen als Ziele für Breitspektrum-Antiviralia zu bewerten.