Einzelprojekt

COMPASS - deCOMPrimierendes stomA und zweizeitige elektive Resektion vs. Notfall-Resektion bei Patienten mit linksseitigem obstruktivem Kolonkarzinom

Förderkennzeichen: 01KG2309
Fördersumme: 538.127 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Christoph Kahlert
Adresse: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Fetscherstr. 74
01307 Dresden

Darmkrebs ist die zweithäufigste (Frauen) bzw. dritthäufigste (Männer) bösartige Erkrankung in Deutschland. Die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen von Darmkrebs beträgt in Deutschland etwa 45.000 Fälle. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei Frauen bei 72,9 Jahren und bei Männern bei 70,3 Jahren. Ein akuter Dickdarmverschluss tritt bei 7 bis 29 % der Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs auf und ist eine der häufigsten Ursachen für einen chirurgischen Notfall. Die Standardbehandlung für diesen Zustand ist die Notfalloperation, in welcher der betroffene Darmabschnitt entfernt wird. Allerdings ist die Notfalloperation mit einem hohen Risiko für postoperative Komplikationen und Sterblichkeit verbunden. Daten aus aktuellen Studien deuten darauf hin, dass sowohl die Sterblichkeit als auch postoperative Komplikationen gesenkt werden, wenn die Patienten in einem zweizeitigen Verfahren operiert werden. Im Rahmen dieses zweizeitigen Vorgehens wird bei den Patienten zunächst ein künstlicher Darmausgang (Stoma) angelegt, um den Darm zu entlasten. Sobald die Patienten sich von den Folgen des akuten Darmverschlusses erholt haben, erfolgt eine zweite Operation, in welcher der Darmverschluss-verursachende Tumor entfernt wird und im besten Falle auch der künstliche Darmausgang zurückverlagert wird. Durch dieses Vorgehen wird möglicherweise die Sterblichkeit gesenkt. Zudem zeigen Daten, dass bei diesem zweizeitigen Vorgehen häufiger ein minimal-invasiver Zugang möglich ist und Komplikationen/Langzeitfolgen wie ein dauerhafter künstlicher Darmausgang deutlich gesenkt. Es fehlt jedoch immer noch der Nachweis durch eine ausreichend große Studie, die den positiven Effekt dieses zweizeitigen Vorgehens bei Patientinnen und Patienten mit einem akuten Darmverschluss durch einen Tumor bestätigt hat.