Einzelprojekt

DECODE - Definierte Stratifizierung von Patienten der C3-Glomeropathie oder der Immunkomplex-vermittelten glomerulären Erkrankung für eine verbesserte Diagnose und zugeschnittene Behandlung

Förderkennzeichen: 01KU2109
Fördersumme: 299.871 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Dr. Philippe Schmitt-Kopplin
Adresse: Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Abt. Analytische Biogeochemie (BGC)
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Oberschleißheim

Die primäre membranoproliferative Glomerulonephritis (MPGN) gehört zu den seltenen Nierenerkrankungen. Dazu zählt die alternativ Komplementsystem-vermittelte C3-Glomerulopathie (C3G) oder die Immunkomplex-vermittelte MPGN (IC-MPGN). Bei beiden Varianten werden Anomalien des alternativen Komplementsystems beobachtet und es gibt keine wirksame Therapie. Allerdings befinden sich derzeit mehrere Kandidaten in der klinischen Entwicklung, die auf das Komplementsystem abzielen und stellen eine mögliche therapeutische Option für C3G/IC-MPGN dar. Das Krankheitsbild der C3G/IC-MPGN ist heterogen und Patienten haben in unterschiedlichen Stadien eine abnorme Aktivierung einer Komplementkaskade. Dies erfordert eine sich an der jeweiligen Pathogenese orientierende Neuklassifizierung. Mit Hilfe eines datengesteuerten Ansatzes wurden vier Cluster von C3G/IC-MPGN-Patienten identifiziert. Im Verbund DECODE wird ein globaler Omik-Ansatz angegangen (WES, Proteomik und Metabolomik). Es sollen eine bessere Stratifizierung der primärem C3G/IC-MPGN erreicht werden und spezifische Biomarker identifiziert werden, die für die Diagnose und Prognose wichtig sind. Am HMGU wird dafür spezifisch das folgende Vorhaben durchgeführt. 1) Durchführung einer globalen Messung und Auswertung der Stoffwechselendprodukte (Metabolite), die mittels der Tandem-Massenspektrometrie und der Kernspinresonanzspektroskopie aufgezeichnet werden; 2) Multivariate Analyse der hochdimensionalen Metabolomik-Daten unter Einbezug von Kovariaten; 3) Höchstsignifikante Metabolite werden durch gezielte Analytik bestätigt, um quantitative Werte der Stoffwechselproduckte zu bekommen; 4) Integration aller -Omik Techniken (WES, Proteomik und Metabolomik) um eine systembiologische Übersicht der seltenen Erkrankung zu erreichen. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "DECODE" der Förderinitiative "ERA-PerMed". Der Verbund "DECODE" wird durch eine italienische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt sechs Projektpartner.