Förderkennzeichen: | 01KI2017 |
Fördersumme: | 2.344.841 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2025 |
Projektleitung: | Dr. Florian Full |
Adresse: |
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - Universitätsklinikum - Institut für Klinische und Molekulare Virologie Schloßgarten 4 91054 Erlangen |
Das Ziel der Forschungsgruppe "Duxdrugs" ist die Charakterisierung und Nutzung von Herpesvirus-Wirt-Wechselwirkungen zur Entwicklung neuartiger antiviraler Therapien. Dabei sollen zelluläre Prozesse identifiziert werden, die für die Virusreplikation wesentlich sind und als Angriffspunkte für antivirale Medikamente dienen können. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem zellulären Transkriptionsfaktor DUX4. Vorarbeiten konnten zeigen, dass Infektionen mit allen bisher getesteten Herpesviren zur Expression des Transkriptionsfaktors DUX4 und seiner Zielgene führen, und dass diese Aktivierung von DUX4 essentiell ist für die Virusvermehrung. Herpesviren sind bedeutende Krankheitserreger und können insbesondere bei immungeschwächten Patienten zu schweren Infektionen mit tödlichen Verläufen führen. Deshalb besteht ein dringender Bedarf an neuen anti-herpesviralen Medikamenten. Die Forschungsgruppe "Duxdrugs" will die Herpesvirus-DUX4-Induktion bis ins Detail charakterisieren und DUX4-Inhibitoren für die antivirale Therapie entwickeln. Außerdem ist die fehlgeleitete Expression von DUX4 Ursache der Facioscapulohumeralen Muskeldystrophie (FSHD) und auch an der Entstehung vieler maligner Tumoren beteiligt. Während der Hauptfokus des Projekts direkt auf der Entwicklung eines DUX4-Inhibitors und somit einer neuen anti-herpesviralen Therapie liegt, soll ein DUX4-Inhibitor auch im Zusammenhang mit FSHD und einer Vielzahl von Tumoren Einsatz finden können. Weitere Ziele der Forschungsgruppe sind ein besseres Verständnis der Auswirkungen von DUX4 auf die Zelle, da die Funktionen von DUX4 und DUX4-Zielgenen weitgehend unbekannt sind. Die Effekte von DUX4 und DUX4-Zielgenen auf die Zelle sollen detailliert charakterisiert werden und somit zu einem besseren Verständnis der Herpesvirusbiologie, Embryonalentwicklung, FSHD und Tumorentstehung beitragen.