Einzelprojekt

EMIRA - Ecological Momentary Intervention zur Reduktion des Suizidrisikos unter Jugendlichen

Förderkennzeichen: 01GY2104
Fördersumme: 605.071 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Jun.-Prof. Dr. Nathalie Oexle
Adresse: Universität Ulm, Universitätsklinikum, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II
Ludwig-Heilmeyer-Str. 2
89312 Günzburg

Suizide sind eine führende Todesursache unter Jugendlichen und es wird geschätzt, dass etwa ein Drittel der Jugendlichen in Deutschland suizidale Gedanken erlebt, während ca. 6-9% einen Suizidversuch unternehmen. Die Behandlung eines akuten Suizidrisikos unter Jugendlichen erfolgt in der Regel im Rahmen eines stationären Klinikaufenthaltes, jedoch lässt sich in den Tagen und Wochen nach der Entlassung ein besonders hohes Risiko für suizidales Verhalten beobachten. Ein integraler Bestandteil aktueller Maßnahmen zur Reduktion dieses erhöhten Suizidrisikos ist sogenanntes Safety Planning (=Entwicklung und Anwendung von Notfallplänen zur Suizidprävention). Dieses beinhaltet einen persönlichen Maßnahmenplan mit sogenannten "Skills" (z. B. Ablenkung, Hilfesuche), die angewendet in einer möglichen suizidalen Krise das Suizidrisiko der Jugendlichen senken sollen. Eine wichtige Limitation, die die Wirksamkeit von traditionellem Safety Planning stark einschränken könnte, ist dessen Abhängigkeit von der Verfügbarkeit und Selbstanwendung eines Papier-basierten Maßnahmenplans in Alltagssituationen mit hohem emotionalem Stress. Eine innovative Weiterentwicklung von Safety Planning ist dessen Umsetzung als personalisierte Smartphone-App. Allerdings besteht auch hier die Limitation der Abhängigkeit von der Selbstanwendung in Situationen mit hohem emotionalem Stress. Eine deutliche Erhöhung der Wirksamkeit ließe sich durch einen automatischen Auslöser erreichen, der Interventionen in suizidalen Krisen automatisch startet. Die Zielsetzung von EMIRA ist daher die Entwicklung und Evaluation einer automatisch startenden Safety Planning Smartphone-App zur Reduktion des Suizidrisikos von Jugendlichen im Alter von 14-21 Jahren nach stationärer Behandlung in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie.