Einzelprojekt

Entwicklung eines quantitativen Verständnisses räumlicher Orientierungsstörungen im Alter

Förderkennzeichen: 01GQ1303
Fördersumme: 396.929 EUR
Förderzeitraum: 2013 - 2017
Projektleitung: Prof. Dr. Thomas Wolbers
Adresse: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V., Standort Magdeburg
Leipziger Str. 44, Haus 15
39120 Magdeburg

Ältere Menschen klagen häufig über räumliche Orientierungsprobleme, z. B. wenn sie sich in einer neuen Umgebung zurechtfinden müssen. Aktuell wissen wir sehr wenig über die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen, obwohl solche Probleme Mobilität, soziale Teilhabe und körperliche Aktivität erheblich einschränken können. Ziel dieses Projekts ist es daher, ausgehend von tierexperimentellen Studien – in denen gezeigt wurde, wie für Navigation wichtige neuronale Systeme durch Alterungsprozesse in ihrer Funktionalität beeinträchtigt werden – ein quantitatives Verständnis altersbedingter räumlicher Orientierungsstörungen beim Menschen zu gewinnen. Dieses Verständnis ist essentiell für die Entwicklung möglicher Interventionen, um räumliche Orientierungsleistungen zu verbessern und damit die Lebensqualität älterer Menschen zu erhöhen. In diesem Projekt werden zunächst mathematische Modelle von für Navigation wichtigen neuronalen Systemen entwickelt, mit denen sich Vorhersagen über die Veränderung räumlicher Signale im Alter treffen lassen. Diese Vorhersagen werden in experimentellen Arbeiten mit älteren Probanden überprüft – sowohl mittels neurowissenschaftlicher Methoden (z. B. funktionelle Kernspintomografie) als auch mittels innovativer Verhaltensexperimente in virtuellen Umwelten. Die Ergebnisse dieser Studien werden dann in die Optimierung der theoretischen Modelle einfließen, wodurch sich langfristig eine genaue Charakterisierung der pathologischen Veränderungen erreichen lässt.