Fördermaßnahme

ERA4Health - HealthEquity

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2023
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Gesamte Fördersumme: bis zu 1,8 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 5 transnationale Verbünde mit einem deutschen Partner pro Verbund

Eine ungesunde Ernährung und unzureichende körperliche Bewegung stellen ein Risiko für die körperliche und psychische Gesundheit dar. Sozioökonomisch benachteiligte Gruppen sind besonders betroffen, was zu weiteren gesundheitlichen Ungleichheiten zwischen sozialen Gruppen führt. Es ist daher nötig, die Umstände, die den Lebensstil und das Gesundheitsverhalten der Bürger beeinflussen, zu verstehen, vorherzusagen und schließlich dauerhaft zu verändern.

Im Rahmen der Europäischen Partnerschaft „Fostering a European Research Area for Health“ (ERA4Health) fördert das BMBF in der Fördermaßnahme „HealthEquity“  Forschungsvorhaben, die zusammen mit internationalen Partnern Interventionen und Strategien für eine langfristige Verhaltensänderung in den Bereichen gesunde Ernährung und körperliche Bewegung bei sozioökonomisch benachteiligten Gruppen entwickeln.

In den fünf geförderten transnationalen Verbünden arbeiten Arbeitsgruppen aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Litauen, Lettland, Niederlande, Polen, Romänien, Spanien, Taiwan und Türkei zusammen.

Einzelprojekte

ePro-Schools - Entwicklung und Untersuchung einer ePlattform für die Gesundheitsförderung in Schulen

Förderkennzeichen: 01EA2405
Gesamte Fördersumme: 364.363 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Rüdiger Pryss
Adresse: Universitätsklinikum Würzburg
Josef-Schneider-Str. 2
97080 Würzburg

ePro-Schools - Entwicklung und Untersuchung einer ePlattform für die Gesundheitsförderung in Schulen

ePro-Schools hat zum Ziel, die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern, insbesondere benachteiligter junger Menschen, zu verbessern. Ein Hauptproblem, dem sich das Projekt widmet, besteht darin, dass hochwertige Informationen zu Themen wie körperliche Aktivität, Bewegungsmangel und Ernährungsgewohnheiten bei diesen Jugendlichen fehlen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, nutzt das Projekt fortschrittliche Technologien zur Analyse epidemiologischer Daten. Das Ziel ist es, zu verstehen, wie bestimmte Lebensstilfaktoren die körperliche und geistige Gesundheit junger Menschen beeinflussen. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Entwicklung einer eHealth-Interventionsplattform. Diese Plattform entsteht in enger Zusammenarbeit mit Schülern, Lehrern, Schulleitern und politischen Entscheidungsträgern, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird. Sie wird verschiedene Module für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrende und Verwaltungsmitarbeitende enthalten, die darauf abzielen, körperliche Aktivität zu fördern, gesunde Ernährung zu unterstützen und sitzende Tätigkeiten zu reduzieren. Zusätzlich wird im Projekt eine randomisierte kontrollierte Studie in ausgewählten Schulen durchgeführt und die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden genutzt, um skalierbare, evidenzbasierte Ansätze zu entwickeln. Im Rahmen der Europäischen Partnerschaft ERA4Health arbeiten in diesem Projekt insgesamt neun Partner aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen. Würzburg wird die Anforderungen für die technische Plattform definieren, die enge Zusammenarbeit bei der technischen Entwicklung der eHealth-Interventionsplattform koordinieren und schließlich die Entwicklung und Gestaltung dieser Plattform durchführen. Während der Studie wird Würzburg die Plattform betreiben, Unterstützung für die Partner bieten und bei Bedarf Fehler beheben. Abschließend wird Würzburg die technische Begleitung bei der Auswertung der Daten sicherstellen.

B-challenged - Ein Multi-Actor-Ansatz zur Schaffung eines sicheren und attraktiven physischen und sozialen Umfelds zur Förderung von körperlicher Aktivität im Freien und eines gesunden Ernährungsverhaltens bei Kindern

Förderkennzeichen: 01EA2404
Gesamte Fördersumme: 368.356 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Wolfgang Ahrens
Adresse: Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, BIPS GmbH
Achterstr. 30
28359 Bremen

B-challenged - Ein Multi-Actor-Ansatz zur Schaffung eines sicheren und attraktiven physischen und sozialen Umfelds zur Förderung von körperlicher Aktivität im Freien und eines gesunden Ernährungsverhaltens bei Kindern

Zu wenig Kindern erfüllen die öffentlichen Richtlinien für körperliche Aktivität und gesunde Ernährung, was ein erhöhtes Risiko für lebensstilbedingte Krankheiten bedeutet. Diese Belastung ist bereits in jungen Jahren ungleich verteilt. Ungesunde Lebensgewohnheiten werden durch komplexe Mechanismen angetrieben, die sich je nach sozioökonomischen Verhältnissen unterscheiden. Kinder, die in benachteiligten Vierteln aufwachsen, spielen weniger im Freien, da sie nur begrenzten Zugang zu sicheren und attraktiven Außenbereichen und erschwinglichen außerschulischen Aktivitäten haben als andere Kinder. Gleichzeitig gibt es heutzutage für Kinder einen einfachen Zugang zu energiereichen Lebensmitteln und sie sitzen öfter durch die starke Nutzung digitaler Medien. B-challenged zielt darauf ab, die Komplexität der Gleichstellung von Kindern bei der Aktivität im Freien und bei gesundem Ernährungsverhalten anzugehen, indem gemeinsam mit Kindern, die in benachteiligten Verhältnissen aufwachsen, und anderen wichtigen Akteuren, Interventionen in der physischen und sozialen Umwelt entwickelt und evaluiert werden. B-challenged ist ein transnationales Verbundprojekt im Rahmen der Europäischen Partnerschaft ERA4Health und führt in vier europäischen Ländern (Dänemark, Spanien, Polen und den Niederlanden) einen sektorenübergreifenden Ansatz unter Einbeziehung aller wichtigen Akteure (z. B. Kinder, Eltern, Lehrer, politische Entscheidungsträger) durch. Das Konsortium wird Analysen mit europäischen Kohortendaten durchführen und das soziale Umfeld (z. B. Nachbarschaft, Familie) berücksichtigen. Damit zielt B-challenged auf strukturelle, relevante und realisierbare Verbesserungen des physischen und sozialen Umfelds, um Aktivität im Freien und das Ernährungsverhalten von Kindern zu verbessern. Innerhalb des Konsortiums führt das BIPS Analysen existierender Kohortendaten durch, um Erkenntnisse zu Interventionsmöglichkeiten im physischen und sozialen Umfeld von Kindern zu generieren.

IMPAQT - Verbesserung von Politik zur Bewegungsförderung und ihrer Auswirkungen auf die gesundheitliche Chancengleichheit

Förderkennzeichen: 01EA2403
Gesamte Fördersumme: 361.709 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Dr. Sven Messing
Adresse: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Department für Sportwissenschaft und Sport (DSS)
Gebbertstr. 123 b
91058 Erlangen

IMPAQT - Verbesserung von Politik zur Bewegungsförderung und ihrer Auswirkungen auf die gesundheitliche Chancengleichheit

IMPAQT ist ein Kooperationsprojekt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Irland, Litauen, den Niederlanden, Polen und Rumänien im Rahmen der Europäischen Partnerschaft ERA4Health. Das übergeordnete Ziel von IMPAQT ist die Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit mit Hilfe politischer Maßnahmen zur Bewegungsförderung. Dieses Ziel soll durch die Weiterentwicklung und Anwendung eines Instruments zum Monitoring von Politik zur Bewegungsförderung in sechs Ländern erreicht werden. Hierfür wird IMPAQT den Physical Activity Environment Policy Index (PA-EPI, dt. "Politikindex für bewegungsförderliche Lebenswelten") unter Verwendung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterentwickeln. Die aktualisierte Version (PA-EPIQ, engl. Physical Activity Environment Policy Index for Equity) wird gesundheitliche Chancengleichheit (engl. health equity) in alle Komponenten des Tools sowie seiner Anwendung integrieren. Darüber hinaus wird das Instrument für Staaten mit einem föderalen politischen System angepasst. IMPAQT wird das PA-EPIQ in Deutschland, Irland, Litauen, den Niederlanden, Polen und Rumänien unter Nutzung eines partizipativen Ansatzes testen. Die FAU Erlangen-Nürnberg ist im internationalen Forschungsverbund sowohl für die Weiterentwicklung des PA-EPI als auch für dessen Anwendung in Deutschland federführend zuständig. Die FAU wird diesen Prozess sowie seine Ergebnisse für Deutschland auswerten und daraus gemeinsam mit den Projektpartnern auch länderübergreifend Empfehlungen für die Politik ableiten. In die Disseminierung der Projektergebnisse werden das Europäische Parlament, das EU Physical Activity Focal Points-Netzwerk und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingebunden. Hierdurch wird das Bemühen unterstützt, die Themen Bewegung und gesundheitliche Chancengleichheit politisch voranzutreiben und die weitere Anwendung des PA-EPIQ in Europa zu fördern.

IM-EQ - Gerechtigkeit verbessern - Umsetzung eines innovativen Modells für eine politische Reform zur Adipositasprävention

Förderkennzeichen: 01EA2402
Gesamte Fördersumme: 340.740 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Jörg Rainer Noennig
Adresse: HafenCity Universität Hamburg, Professur Digital City Science
Henning-Voscherau-Platz 1
20457 Hamburg

IM-EQ - Gerechtigkeit verbessern - Umsetzung eines innovativen Modells für eine politische Reform zur Adipositasprävention

IMPROVE EQUITY (IM-EQ) wird eine innovative Strategie entwickeln, um gesundheitliche Ungleichheit bei Fettleibigkeit zu verringern. Es werden Erkenntnisse zu den sozialen und ökologischen Kontextveränderungen generiert, die erforderlich sind, um Bürger, die in benachteiligten Vierteln leben, zu einer gesunden und aktiven Lebensweise anzuhalten sowie zu den Anforderungen an strukturelle ebenenübergreifende Richtlinien zur Adipositasprävention, die die gesundheitliche Chancengleichheit fördern. Bürgerinnen und Bürger und andere Interessengruppen sind Mitforscher in einem hochkarätigen europäischen Forschungskonsortium. Gemeinsam werden sie fünf Ziele verwirklichen: 1) Einbindung der Bürger im politischen Planungsentscheidungsprozess, einschließlich derjenigen mit niedriger sozioökonomischer Position; 2) Identifizierung des komplexen Zusammenspiels von Determinanten innerhalb des Fettleibigkeitssystems; 3) Entwurf von Strukturelementen für ebenenübergreifende Maßnahmen zur Förderung der Adipositasprävention im Hinblick auf gesundheitliche Chancengleichheit; 4) Bewertung der Annahme und Umsetzung dieser politischen Maßnahmen und 5) Verbreitung der Projektergebnisse an Stakeholder. IM-EQ ist ein Kooperationsprojekt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Polen, Spanien, den Niederlanden und Deutschland sowie der Türkei im Rahmen der Europäischen Partnerschaft ERA4Health. Das Teilvorhaben der HCU ist in allen Arbeitspaketen (WP) des Projektes beteiligt. Die HCU leitet das Arbeitspaket 3 (Policy Design: Strategic place-based multilevel structural policies), in dem es die DiLAN Methode und Software des TNO Leiden um räumliche Modellierungs- und Simulationsfunktionen für das Policy Design ergänzt. In den anderen Arbeitspaketen beteiligt sich die HCU vor allem an der Etablierung der Stakeholder Arenas, der Entwicklung eines komplexen Regional- und Gesamtsystemmodells sowie an der Erstellung von Policy Briefs.

YAHEE - Gesundheitsförderliche und sozial gerechte Lebenswelten für junge Erwachsene

Förderkennzeichen: 01EA2401
Gesamte Fördersumme: 362.908 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Eva Rehfuess
Adresse: Ludwig-Maximilians-Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung
Elisabeth-Winterhalter-Weg 6
81377 München

YAHEE - Gesundheitsförderliche und sozial gerechte Lebenswelten für junge Erwachsene

Das Projekt YAHEE (Gesundheitsförderliche und sozial gerechte Lebenswelten für junge Erwachsene) hat das Ziel, Lebenswelten zu schaffen, in denen junge Erwachsene unabhängig von ihrem Einkommen und Bildungsstand gesund leben können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem sogenannten Bewegungs- und Ernährungsumfeld, d. h. auf Aspekten unserer Umwelt, die das Ausmaß körperlicher Aktivität sowie die Ernährung beeinflussen. Das junge Erwachsenenalter ist eine kritische Lebensphase, in der schrittweise ein Übergang vom Leben mit den Eltern in die Selbständigkeit stattfindet, und oft die Ernährungsqualität und das Ausmaß körperlicher Aktivität nachlässt. YAHEE zielt darauf ab, zu verstehen, wie die Veränderung des Bewegungs- und Ernährungsverhaltens im jungen Erwachsenenalter vom Ernährungs- und Bewegungsumfeld beeinflusst wird. Außerdem soll herausgefunden werden, welche Maßnahmen insbesondere sozial benachteiligte junge Erwachsene dabei unterstützen können, sich gesünder zu ernähren und sich mehr zu bewegen, und wie solche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden können. Dafür werden diverse Ansätze genutzt, um Bürgerinnen, Bürger und weitere Stakeholdergruppen aktiv in den Forschungsprozess einzubeziehen. Es wird ein breites Spektrum wissenschaftlicher Methoden verwendet, darunter epidemiologische Kohortenstudien, Interventionsstudien, systematische Übersichtsarbeiten und Fallstudien. YAHEE ist ein Kooperationsprojekt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland sowie Taiwan im Rahmen der Europäischen Partnerschaft ERA4Health. Im Teilvorhaben der LMU München stehen Gelingensfaktoren und Barrieren für die Verabschiedung bzw. Umsetzung von relevanten Maßnahmen auf politischer Ebene im Vordergrund. Hierzu wird eine systematische Übersichtsarbeit erstellt, Fallstudien in Deutschland und Belgien durchgeführt, und mit Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammengearbeitet.