Einzelprojekt

IMMUNOMOD – Erforschung von neuartigen Strategien zur Unterstützung des angeborenen Immunsystems, um virale Erkrankungen zu bekämpfen

Förderkennzeichen: 01KI2014
Fördersumme: 1.756.132 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2025
Projektleitung: Dr. Konstantin Sparrer
Adresse: Universitätsklinikum Ulm, Institut für molekulare Virologie
Meyerhofstr. 1
89081 Ulm

Infektionen mit viralen und bakteriellen Krankheitserregern sind ein globales Problem. Gegen die meisten viralen Erkrankungen sind keine spezifischen Therapien möglich. Zusätzlich kommt es immer häufiger zur Resistenz der Krankheitserreger gegen aktuell verfügbare Medikamente. Daher ist es nicht nur notwendig vorhandene Wirkstoffe zu verbessern, sondern auch neue Strategien zu entwickeln, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Wir besitzen mit unserem angeborenen Immunsystem bereits ein anpassungsfähiges, multifunktionales und effektives Verteidigungssystem, um Infektionen zu bekämpfen. Die meisten Viren und Bakterien werden von diesem System erkannt und entweder kontrolliert oder eliminiert. Allerdings haben viele Pathogene im Lauf ihrer Evolution Strategien entwickelt, um unser Immunsystem zu umgehen. Diese Mechanismen können durch eine konzertierte Aktivierung unseres Immunsystems überwältigt werden. Ein neuartiger, gegen diverse Pathogene wirkender Ansatz beruht auf einer gezielten Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte. Dieses Projekt soll Möglichkeiten zur Stärkung der angeborenen Immunabwehr untersuchen und damit Strategien aufzeigen, wie das Immunsystem beim Erkennen, Verhindern und Bekämpfen von Krankheitserregern unterstützt werden kann. Es werden dazu aktuelle Erkenntnisse und Techniken aus Biologie, Chemie und Informatik vereint, um interdisziplinär neue Methoden, die eine konzertierte Immunantwort auslösen, zu entdecken, ihre antimikrobielle Wirkweise zu untersuchen und durch maschinelles Lernen optimale kombinatorische Therapien gegen Viren vorherzusagen. Somit können gegen medikamentenresistente Pathogene und neu aufkommende Erreger wie beispielsweise Coronaviren Medikamente zur Immunmanipulation schnellstmöglich eingesetzt werden. Neben der Relevanz für bakterielle und virale Erkrankungen werden die Erkenntnisse über das Immunsystem und dessen Manipulation auch wichtig für die Krebstherapie und Autoimmunerkrankungen sein.