Einzelprojekt

Faire Verteilung begrenzter Biomaterialien in der Biobankforschung

Förderkennzeichen: 01GP1405
Fördersumme: 279.083 EUR
Förderzeitraum: 2014 - 2017
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Daniel Strech
Adresse: Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin
Carl-Neuberg Str. 1
30625 Hannover

Projekt-Internetseite 

Biobanken sammeln Proben menschlicher Körpersubstanzen (z. B. Gewebe, Blut) und verbinden diese mit personenbezogenen Informationen. Diese Proben sind von hohem Wert für verschiedene Forschungszwecke, zugleich aber nur begrenzt verfügbar, weil sie in bestimmten Projekten „verbraucht" werden. Aus ethischer Sicht ist deshalb relevant, welche Gremien wie über die vorrangige oder nachrangige Vergabe der Proben für bestimmte Projekte entscheiden. Weiterhin ist ethisch relevant, mit welchen Priorisierungskriterien diese Entscheidungen getroffen werden sollen. FairBBank untersucht zunächst mittels Literaturanalysen und Fragebogenforschung den nationalen und internationalen Status-quo zur Vergabe von Biomaterialien zu Forschungszwecken. Die Ergebnisse werden anschließend hinsichtlich ihrer ethischen und sozialen Aspekte ausgewertet. Auf der Basis dieser empirischen und theoretischen Analysen wird zusammen mit verschiedenen Experten und Stakeholdern ein praxisorientiertes Konzept zur „Fairen Verteilung begrenzter Biomaterialien in der Biobankforschung" entwickelt und disseminiert. Das Projekt FairBBank unterteilt sich in fünf Teilaufgaben mit verschiedenen Arbeitspaketen. Die Literaturrecherche wird über 6 Monate in online verfügbaren Datenbanken nach systematischen Suchmechanismen durchgeführt und nach Methoden der qualitativen Textanalyse ausgewertet. Im Anschluss folgt über insgesamt 12 Monate die Planung, Durchführung und Auswertung einer online durchgeführten Fragebogenstudie mit ca. 400 Biobankbetreibern. Die ethische Analyse beider empirischer Teilprojekte findet jeweils im Anschluss über ca. 4 Monate statt. Für die abschließende Entwicklung von Praxisempfehlungen sind insgesamt weitere 12 Monate geplant, welche neben der konzeptionellen Arbeit auch eine Stakeholder-Konsultierung sowie eine Konsensuskonferenz einschließen. Zu verschiedenen Zeitpunkten des Projektes werden die Ergebnisse in Fachpublikationen und über die Projektwebseite veröffentlicht.