Fördermaßnahme

Förderung der klinischen Entwicklung von versorgungsnahen COVID-19-Arzneimitteln und deren Herstellungskapazitäten

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2021
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Gesamte Fördersumme: bis zu 138 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 6 Einzelprojekte

Die gemeinsame Förderrichtlinie des Bundministeriums für Gesundheit (BMG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Ziel, dass präklinisch und in den klinischen Phasen I und II erfolgreich getestete Kandidaten für neue Arzneimittel schnellstmöglich bei den Patientinnen und Patienten in Deutschland ankommen und das Behandlungsrepertoire gegen COVID-19 langfristig bedarfsgerecht erweitert wird. Ferner sollen bereits in einer anderen Indikation zugelassene Arzneimittel in die Behandlung von COVID-19-Erkrankten eingeschlossen werden.

1. Ziele der Förderrichtlinie

Neben der Verfügbarkeit von Impfstoffen sind sichere und wirksame Arzneimittel gegen COVID-19 entscheidend, um die COVID-19-Pandemie bewältigen zu können. Selbst bei flächendeckender Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen werden nicht alle in Deutschland lebenden Personen geimpft werden. Dies liegt etwa in Altersbeschränkungen oder Vorerkrankungen begründet. Auch ist noch unklar, wie lange ein Impfschutz anhält und ob eine Weitergabe des Virus durch Geimpfte vollständig ausgeschlossen werden kann. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass in Zukunft weiterhin schwere Krankheitsverläufe bei COVID-19-Erkrankungen auftreten und zur Behandlung spezifische Therapeutika benötigt werden.

Die Entwicklung des ersten COVID-19-Impfstoffes hat erneut gezeigt, dass Deutschland im internationalen Umfeld ein starker Forschungs- und Entwicklungsstandort im Bereich Biotechnologie ist. Auch bei der Entwicklung neuer Arzneimittel spielen insbesondere Biotechnologie-Unternehmen eine große Rolle. Dabei handelt es sich oft um kleine und mittelständische Unternehmen, die häufig keinen signifikanten Umsatz aufweisen, sodass dringend benötigtes Kapital zur Finanzierung kostenintensiver klinischer Studien und dem Aufbau von Herstellungs- und Vertriebsstrukturen fehlt.

Zuwendungszweck der Förderung ist die klinische Forschung und Entwicklung von Arzneimittelkandidaten, welche explizit gegen SARS-CoV-2 gerichtet sind, und therapeutischer Ansätze zur Behandlung von COVID-19, sowohl für neu entwickelte als auch bereits zugelassene Arzneimittel in einem neuen Indikationsgebiet („Repurposing“). Zudem soll die Hochskalierung von Herstellungskapazitäten unterstützt werden.

Mit einer Förderung durch die öffentliche Hand können die Projekte schneller und umfassender vorangetrieben werden. Zudem stärkt eine solche Förderung den deutschen Forschungs- und Entwicklungsstandort im Bereich Biotechnologie.

2. Stand der Fördermaßnahme

In sechs Einzelvorhaben werden von 2021 bis 2023 Forschungsgruppen in Industrieunternehmen und einer gemeinnützigen Gesellschaft gefördert.

Einzelprojekte

Abgeschlossen

Klinische Entwicklung und Herstellung von vilobelimab als „first-in-class“ anti-C5-Antikörper zur Behandlung kritisch kranker COVID-19-Patienten (VILO-COVID)

Förderkennzeichen: 16LW0113
Gesamte Fördersumme: 43.748.851 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: Dr. Thomas Taapken
Adresse: InflaRx GmbH
Winzerlaer Str. 2
07745 Jena

Klinische Entwicklung und Herstellung von vilobelimab als „first-in-class“ anti-C5-Antikörper zur Behandlung kritisch kranker COVID-19-Patienten (VILO-COVID)

Abgeschlossen

Trimodulin - Therapie schwerer COVID-19-Erkrankungen im Rahmen einer klinischen Phase III-Studie und beschleunigte Hochskalierung der Produktion (TRICOVID)

Förderkennzeichen: 16LW0112
Gesamte Fördersumme: 28.840.132 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: Dr. Jörg Schüttrumpf
Adresse: Biotest Aktiengesellschaft
Landsteinerstr. 5
63303 Dreieich

Trimodulin - Therapie schwerer COVID-19-Erkrankungen im Rahmen einer klinischen Phase III-Studie und beschleunigte Hochskalierung der Produktion (TRICOVID)

Abgeschlossen

Wirksamkeit einer frühen Transfusion von Rekonvaleszentenplasma mit sehr hohen Antikörper-Konzentrationen bei vulnerablen Patienten mit COVID-19 als Modell für frühe Therapieoptionen bei pandemischen Situationen durch neue Krankheitserreger (COVIC-19)

Förderkennzeichen: 16LW0108
Gesamte Fördersumme: 4.173.902 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier
Adresse: Deutsches Rotes Kreuz Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Friedrich-Ebert-Str. 107
68167 Mannheim

Wirksamkeit einer frühen Transfusion von Rekonvaleszentenplasma mit sehr hohen Antikörper-Konzentrationen bei vulnerablen Patienten mit COVID-19 als Modell für frühe Therapieoptionen bei pandemischen Situationen durch neue Krankheitserreger (COVIC-19)

Abgeschlossen

Entwicklung und klinische Phase II-Studie zum Nachweis der Wirksamkeit des neutralisierenden Antikörpers COR-101 zur Behandlung von Krankenhauspatienten mit mittelschwerer bis schwerer COVID-19-Erkrankung (CORAMAR)

Förderkennzeichen: 16LW0107
Gesamte Fördersumme: 38.721.663 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2023
Projektleitung: Dr. Harald Fricke
Adresse: CORAT Therapeutics GmbH
Inhoffenstr. 7
38124 Braunschweig

Entwicklung und klinische Phase II-Studie zum Nachweis der Wirksamkeit des neutralisierenden Antikörpers COR-101 zur Behandlung von Krankenhauspatienten mit mittelschwerer bis schwerer COVID-19-Erkrankung (CORAMAR)

Abgeschlossen

Durchführung der klinischen Phase III-ASUCOV-Studie zur Untersuchung des CD95L-Inhibitors Asunercept in hospitalisierten COVID-19-Patienten (ASUCOV)

Förderkennzeichen: 16LW0102
Gesamte Fördersumme: 20.664.766 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: Dr. Jürgen Gamer
Adresse: Apogenix AG
Im Neuenheimer Feld 584
69120 Heidelberg

Durchführung der klinischen Phase III-ASUCOV-Studie zur Untersuchung des CD95L-Inhibitors Asunercept in hospitalisierten COVID-19-Patienten (ASUCOV)

Abgeschlossen

Wirkstoffentwicklung zum Schutz der Gefäßfunktion bei schweren COVID-19-Erkrankungen (ACCESS)

Förderkennzeichen: 16LW0101
Gesamte Fördersumme: 2.320.800 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: Kathleen Richter
Adresse: Adrenomed AG
Neuendorfstr. 15 a
16761 Hennigsdorf

Wirkstoffentwicklung zum Schutz der Gefäßfunktion bei schweren COVID-19-Erkrankungen (ACCESS)