Förderkennzeichen: | 01GP2211 |
Fördersumme: | 658.256 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Andreas Draguhn |
Adresse: |
Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Physiologie und Pathophysiologie Im Neuenheimer Feld 326 69120 Heidelberg |
Neurowissenschaften und künstliche Intelligenz beziehen sich beide auf das zentrale Thema der "Intelligenz". Die leitende Hypothese des Vorhabens ist, dass dieses gemeinsame Interesse - bei wachsender Bedeutung der künstlichen Intelligenz - grundlegende Auswirkungen auf unser Selbstverständnis als Menschen hat, und damit auf zentrale Voraussetzungen ethischer Positionen. Diese Hypothese wird mit Hilfe eines interdisziplinären Ansatzes überprüft und mit den linguistischen, hermeneutischen, ethischen und technisch-wissenschaftlichen Perspektiven vereint. Dazu werden repräsentative Textkorpora aus den Neurowissenschaften, der künstlichen Intelligenzforschung und dem politischen Diskurs erstellt. Auf dieser Basis werden 1) explizite und implizite Konzepte von "Intelligenz", "Kognition" und "Person" herausgearbeitet; 2) Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte in den jeweiligen fachlichen oder ethisch-rechtlichen Domänen identifiziert; 3) der Gebrauch von "Intelligenz" und verwandten Begriffen in künstlicher Intelligenz und Neurowissenschaften auf Implikationen für ethische Diskurse untersucht; und 4) der öffentlichen Diskurs über ethische Aspekte biowissenschaftlicher und informationstechnischer Entwicklungen erleichtert. Dazu wird eine frei zugängliche und anwendungsfreundliche Methodenplattform für die Analyse ethischer Fragestellungen anhand großer Textkorpora zur Verfügung gestellt. Das Projekt soll - in Zeiten großer wissenschaftlicher und informationstechnischer Dynamik - einen grundlegenden ethisch-anthropologischen Diskurs zwischen den Wissenschaften, der Politik und der Öffentlichkeit fördern.