Einzelprojekt

Individual-Patient-Data -Metaanalyse zur Wirksamkeit von Clozapin im Vergleich zu Antipsychotika der zweiten Generation bei Patienten mit behandlungsresistenter Schizophrenie

Förderkennzeichen: 01KG2015
Fördersumme: 180.289 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Stefan Leucht
Adresse: Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Ismaninger Str. 22
81675 München

Schizophrenie ist eine schwere Erkrankung und Antipsychotika (auch Neuroleptika genannt) sind dabei die Behandlung der Wahl. Jedoch erfüllt bis zu ein Drittel der Patienten die Kriterien einer Behandlungsresistenz. Da angenommen wird, dass das Antipsychotikum Clozapin wirksamer als andere Antipsychotika ist, wird es trotz erheblicher Nebenwirkungen routinemäßig bei behandlungsresistenter Schizophrenie eingesetzt. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft ist jedoch eine Überlegenheit von Clozapin gegenüber anderen atypischen Antipsychotika, die ein deutlich besseres Nebenwirkungsprofil aufweisen, nicht sicher nachgewiesen. Um zu klären, ob der Einsatz von Clozapin bei behandlungsresistenter Schizophrenie gerechtfertigt ist, werden in diesem Projekt individuelle Patientendaten (IPD) aus allen zu diesem Thema vorhandenen Studien gesucht und diese mit einer statistischen Methode namens IPD-Meta-Analyse ausgewertet. Das Ergebnis wird zeigen, ob Clozapin wirksamer als andere atypische Antipsychotika ist und bei welchen Patientencharakteristika (z. B. Schwere der Erkrankung, Geschlecht oder Alter), und hinsichtlich welcher Ergebnisparameter (z. B. Gesamtsymptomatik, Lebensqualität, soziales Funktionsniveau) gegebenenfalls eine Überlegenheit besteht. Patientenvertreter werden aktiv an der Planung, Durchführung und Auswertung dieses Forschungsvorhabens beteiligt sein. Zudem wird eine Laienzusammenfassung der Ergebnisse erstellt und diese über Patientenorganisationen verbreitet. Die geplante Analyse kann somit einen großen Einfluss auf Behandlungsleitlinien und die klinische Praxis haben.

Die systematische Übersichtsarbeit ist im Register „International prospective register of systematic reviews (PROSPERO)“ unter der Registernummer CRD42021254986 registriert.