Einzelprojekt

iSeFallED - Maßgeschneiderte Interventionen zum Funktionserhalt für ältere Personen nach Index-Sturz mit Vorstellung im Notfallzentrum ohne stationäre Aufnahme

Förderkennzeichen: 01GY2406
Fördersumme: 1.789.680 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Tania Zieschang
Adresse: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät VI, Medizin und Gesundheitswissenschaften, Department für Versorgungsforschung, Abt. Geriatrie
Ammerländer Heerstr. 114-118
26129 Oldenburg

Ein Sturz kann die individuelle Funktionalität, Selbstständigkeit, Alltagsbewältigung, soziale Teilhabe und damit Lebensqualität von älteren Menschen beeinflussen. So ist das Risiko eines fortschreitenden Funktionsverlustes und weiterer Stürze besonders hoch. Zudem verursachen die Behandlungen der Sturzfolgen hohe Kosten im Gesundheitssystem. Ziel des Projektes "iSeFallED" ist es daher, passgenaue Maßnahmen der Bewegungsförderung zur Reduzierung des Sturzrisikos sowie Funktionsverlustes im klinischen Versorgungsalltag zu implementieren. Hierzu werden Personen ab 60 Jahren rekrutiert, die aufgrund eines Sturzes in der Notaufnahme ambulant behandelt werden. Bereits in der Notaufnahme wird durch ein Screening das Risiko für einen Funktionsverlust bewertet, um basierend darauf eine personalisierte Intervention anbieten zu können. Personen mit mildem oder hohem Risiko werden zunächst an eine Sturzambulanz überwiesen, um weitere Untersuchungen durchzuführen und persönliche Interessen für ein Interventionsangebot zu ermitteln. Die Angebote reichen von Informationsmaterialien für Personen ohne Risiko des Funktionsverlustes, über heimbasierte, digital unterstützte Trainingsangebote bis hin zu gruppenbasierten lokalen Sportprogrammen für Personen mit mildem oder hohem Risiko. Die Akzeptanz, Machbarkeit und Wirksamkeit eines personalisierten Sturzpräventionsprogramms wird anhand von umfassenden geriatrischen Untersuchungen und Datenerhebungen analysiert. Die Kohorte der ersten Förderphase dient als historische Kontrollgruppe. Das Risiko-Screening in der Notaufnahme und die Weiterbehandlung in der Sturzambulanz werden ebenfalls bewertet sowie der maschinelle Lernalgorithmus zur Erkennung von Beinah-Stürzen weiterentwickelt. Zudem werden betroffene, ältere Menschen aktiv am Forschungsprojekt beteiligt, um deren Perspektiven und Erfahrungen zu berücksichtigen.