Einzelprojekt

ITKORT - Intratympanale Glukokortikosteroide zur Therapie bei Hörsturz

Förderkennzeichen: 01KG2019
Fördersumme: 96.681 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Stefan Plontke
Adresse: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie
Ernst-Grube-Str. 40
06120 Halle

In Deutschland sind ca.16% der Menschen von Schwerhörigkeit betroffen. Diese führt zu Kommunikationsbeeinträchtigung und verminderter Lebensqualität. Auch eine Verbindung zu kognitiven Störungen (Denken und Wahrnehmung) und zu einem erhöhten Risiko von Demenz und Depression wurde gefunden. Hörgeräte und Cochleaimplantate können Hörverluste nur teilweise ausgleichen. Durch Hörstörungen entstehen neben den Einschränkungen für die betroffenen Menschen hohe Kosten für die Gesellschaft. Der Hörsturz (eine ohne erkennbare Ursache plötzlich auftretende Innenohrschwerhörigkeit bis hin zur Ertaubung mit oder ohne Schwindel und/oder Ohrgeräusche) gehört zu den häufigsten Ursachen für akute Hörverluste im Erwachsenenalter. Neben Cortison in Tablettenform, als Spritze oder Infusion wurde die lokale Einspritzung des Medikamentes hinter das Trommelfell, direkt an die Gehörschnecke zur Soforttherapie oder als Reservetherapie bei Versagen der Standardtherapie zunehmend angewendet. Obwohl mehrere hundert Studien oder Berichte sowie kleinere Übersichten mit sehr unterschiedlicher Qualität zu diesem Thema vorliegen, ist die Evidenzlage bei der lokalen Innenohrtherapie beim Hörsturz bisher nicht ausreichend. Daher ist eine umfangreiche, systematische Übersichtsarbeit (Cochrane Review) zu diesem Thema notwendig. Zusammen mit Patientenvertretern, Patientenvertreterinnen und -Organisationen sollen insbesondere auch die Zielparameter in den klinischen Studien bezüglich Ihrer Patientenrelevanz beurteilt und Empfehlungen für zukünftige Studien zu Hörverbesserung mit Patienten-orientierten Zielparametern gegeben werden.