Einzelprojekt

Mesalamin: Dickdarmkrebspräventionsprogramm bei Patienten mit Lynch Syndrom

Förderkennzeichen: 01KT1412
Fördersumme: 320.274 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2021
Projektleitung: Dr. Wolfgang Eglmeier
Adresse: Private Universität Witten/Herdecke, gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Fakultät für Gesundheit, Institut für Gesundheitssystemforschung
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58455 Witten

Erblich vorbelastete Patienten mit Lynchsyndrom haben ein etwa 80%iges Risiko, Dickdarmkrebs zu entwickeln. 3-5% aller Dickdarmkrebspatienten haben diese Veranlagung. In der EU nimmt man bis zu 1 Million Betroffene an. Bei diesen Patienten treten Erbgutänderungen auf, die zur hohen Rate an Dickdarmkrebs führt. In Zellkulturen wurde nachgewiesen, dass Mesalazin (5 ASA) die Zahl an Erbgutänderungen verringert. 5-ASA ist ein nebenwirkungsarmes Medikament, das bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sehr erfolgreich eingesetzt wird. In dieser klinischen Studie wird untersucht, ob die vorsorgliche Einnahme von 5-ASA bei Lynchsyndrom-Patienten das Auftreten von Dickdarmkrebs senkt. Die Studie ist Teil des EU-weiten Forschungsprojekts zur Krebsvermeidung. In die Studie werden 540 Patienten in fünf Ländern eingeschlossen (200 in Deutschland), die bislang, trotz der hohen Veranlagung, noch nicht an Krebs erkrankt sind. Die Patienten werden aus einer Datenbank für Patienten mit Lynchsyndrom ausgewählt und zur Studienteilnahme in die beteiligten Zentren eingeladen. Bei Zustimmung werden die Patienten im Verhältnis 1:1:1 auf die Behandlungen verteilt. Je 180 Patienten erhalten zwei Jahre lang täglich entweder 1,5 oder 3g 5-ASA oder ein Scheinmedikament (Placebo) als Vergleichsgruppe. In dieser Zeit werden die empfohlenen jährlichen Dickdarmspiegelungen fortgeführt, wobei das Auftreten von Polypen oder Darmkrebs erfasst wird. Eine Verringerung der Häufigkeit von Krebs um 50% wird erwartet. Arbeitsschritte sind: Evaluierung der Zentren, Erstellen der notwendigen Dokumentation; Einreichen bei BfArM/Ethikkommission; Genehmigung BfArM/EK, Zentreninitiierung, Prüfertraining, Start Patientenrekrutierung; Regelmäßiges Monitoring, Qualitätskontrolle; Ende Patientenrekrutierung; Data Cleaning, Query Management; Behandlungsende letzter Patient, Datenbereinigung; Data Base Lock, Abschluss der Studie, Fertigstellen TMF, Übergabe an Sponsor.