Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2011, 2013, 2015, 2017, 2021 |
Förderzeitraum: | 2012 - 2026 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 42 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 57 transnationale Verbünde mit deutscher Beteiligung, insgesamt 81 Zuwendungen |
Ziele des Förderschwerpunkts
Krebserkrankungen stellen eine große gesundheitspolitische Herausforderung dar. In Europa gehören 25% aller Erkrankungen zu ihnen und sie sind nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Aufgrund der fortschreitenden Alterung der europäischen Bevölkerung wird sich diese Situation in den kommenden Jahren noch größere Bedeutung erfahren. Krebserkrankungen sind äußerst heterogen und es gibt mehr als 200 verschiedene Arten von Tumorerkrankungen, wobei alle menschlichen Organe betroffen sein können. Zudem gibt es eine große Heterogenität in den Risikofaktoren, in den biologischen und klinischen Verläufen der Erkrankung sowie in den erforderlichen Behandlungen.
Aufgrund dieser Besonderheiten und der negativen sozioökonomischen Auswirkungen des erwarteten Anstiegs von neuen Krebserkrankungen ist es von vorrangiger Bedeutung, den Transfer von Ergebnissen aus der Krebsforschung in neuartige, spezifische und effektive Anwendungen und Strategien für die Prävention, Diagnose und Früherkennung sowie Therapie zu beschleunigen. Diese translationale Forschungsstrategie basiert auf Patienten-orientierter Zusammenarbeit von Grundlagenforschern und klinischen Wissenschaftlern und hat das Ziel, sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Labor als auch aus epidemiologischen oder frühen klinischen Studien in neue Interventionen zu überführen, um die Inzidenz und Mortalität von Krebserkrankungen zu reduzieren und die Lebensqualität für Patienten zu verbessern.
Aufgrund seiner großen gesundheitspolitischen Bedeutung hat die translationale Krebsforschung in den meisten Partnerländern einen starken Impuls bekommen. Die transnationale, koordinierte Zusammenarbeit hat deshalb das Potenzial, innovative Projekte zu präventiven, diagnostischen, prognostischen und therapeutischen Interventionen durchführen zu können. Angesichts gestiegener technologischer Anforderungen ist die europaweite Bündelung von Personal- und Materialressourcen sinnvoll und hätte auch eine stärkenden Effekt auf die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Forschung.
Aus diesen Gründen wurde im Jahr 2011 das "ERA-NET on Translational Cancer Research" (TRANSCAN) gegründet, das einen Teil der Forschungsaktivitäten der beteiligten europäischen Länder im Bereich der translationalen Krebsforschung koordiniert (https://transcan.eu/).
Im Rahmen von TRANSCAN haben sich mittlerweile 31 Partnerorganisationen und Stiftungen aus 20 europäischen und assoziierten Staaten zusammengeschlossen, um gemeinsam multinationale kooperative Forschungsprojekte im Bereich der translationalen Krebsforschung zu fördern:
Stand der Fördermaßnahme
Bisher wurden drei gemeinsame Bekanntmachungen durchgeführt (2011, 2012, 2013, 2015, 2017 und 2021), auf die sich internationale Forschungskonsortien aus den beteiligten Ländern bewerben konnten. Bislang werden 81 Projekte mit rund 38 Mio. € finanziert. Das BMBF fördert aktuell die Beteiligung der deutschen Wissenschaftler an 15 dieser transnationalen Verbundprojekte mit rund 5 Mio. €.