Für Patientinnen und Patienten mit einem bösartigen Tumor der Niere hat die Erkrankung schwerwiegende Einschränkungen der Lebensqualität und der Lebensdauer zur Folge. In der Vergangenheit waren die Behandlungsmöglichkeiten auf Immuntherapien beschränkt, die nur bei einem geringen Anteil der Erkrankten erfolgreich sind und mit starken Nebenwirkungen einhergehen. Heutzutage sind gezieltere Krebstherapien verfügbar, bei denen seltener schwere Nebenwirkungen auftreten. Ein aktueller Vergleich der verschiedenen Substanzen und ihrer Langzeitnebenwirkungen fehlt bisher. Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit ist es daher, anhand der qualitativ hochwertigsten verfügbaren klinischen Studien die Wirksamkeit und Nebenwirkungen der neueren Substanzen allein oder in Kombinationen miteinander zu analysieren. Vertreter von Betroffenen werden an der Planung der Untersuchungen beteiligt. Die Ergebnisse des vorliegenden Vorhabens sollen zukünftig in die einschlägigen Behandlungsleitlinien zur Versorgung von Menschen mit fortgeschrittenem Tumor der Niere einfließen. Auf diese Weise werden aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung in konkrete Therapiemöglichkeiten umgesetzt. Wie im Falle des Nierentumors liegen für viele Therapieentscheidungen noch keine ausreichend gesicherten Erkenntnisse aus der klinischen Forschung vor. Eine der zentralen Herausforderungen ist es, diese Erkenntnislücken zu schließen und für Patientinnen und Patienten das höchstmögliche Maß an therapeutischer Wirksamkeit bei gleichzeitiger Minimierung der Nebenwirkungen zu erreichen. Daraus können sich konkrete Behandlungsempfehlungen oder auch Empfehlungen zur Durchführung weiterer Forschungsprojekte ergeben.
Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes „Automatisierte, absolute Quantifizierung von minimaler Resterkrankung in Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie(Quant-All)" im Rahmen des ERA-NET Translational Cancer Research (TRANSCAN). Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund fünf Arbeitsgruppen aus drei europäischen Partnerstaaten an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen.