Das Gesamtziel von PaCaNano ist das Therapieversagen bei Pankreaskarzinomen (PK) als schwer zu behandelnde Krebsart zu überwinden. Es werden dafür neuartige Hybrid-Nanopartikel (NP) als orts-spezifische Nanocarrier für eine neue Therapiestrategie entwickelt und präklinisch evaluiert, um sie in die Klinik zu bringen. Sie bestehen zum Großteil aus dem klinisch zugelassenen Chemotherapeutikum Gemcitabinphosphat (GemP-NPs) und sollen mittels "Targeting-Strategien" den geschützten Transport und die selektive Abgabe von extrem hohen Gemcitabinkonzentrationen im Tumor ermöglichen. In einer in vivo Proof-of-Concept-Studie werden die Vorteile des gezielten Drug-Delivery-Systems im Vergleich zur Gabe von freiem Gemcitabin analysiert, einschließlich der sequentiellen Verabreichung von auf gesunde Zellen gerichteten NPs und NPs, die gezielt Krebszellen angreifen. NPs, die mit Fluoreszenzfarbstoffen markiert sind, ermöglichen die Beurteilung ihrer Bioverteilung im lebenden Gewebe. Das NP-Plattformkonzept mit flexibler Zusammensetzung lässt sich auf andere, schwer behandelbare Krebsentitäten übertragen. Am Standort Göttingen werden vor allem präklinische Studien zu dem funktionalisierten nanopartikelbasierten Drug-Delivery-System durchgeführt. Am Karlsruher Institut für Technologie werden die Nanopartikel entwickelt und hergestellt.
Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes PaCaNano im Rahmen des ERA-NET TRANSCAN. Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund Arbeitsgruppen aus drei Partnerstaaten, Deutschland, Belgien und Italien, an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen.