Verbund

EXPLORE-NB - Erforschung der epigenetischen Landschaft von Neuroblastomen zur Verbesserung der Überwachung messbarer Erkrankungen, des Krankheitsverständnisses und der personalisierten Behandlung

Hochrisiko-Neuroblastome sind bösartige Krebserkrankungen bestimmter Zellen des Nervensystems, die aufgrund ihrer Häufigkeit insbesondere bei Kindern dringend weitere Behandlungsoptionen erfordern. Denn nach einer Behandlung kommt es in der Hälfte der Fälle zu einem Rückfall der Erkrankung mit einer Überlebensrate von weniger als 20 %.

Das Projekt EXPLORE-NB zielt darauf ab, in Blut- und Urinproben, sogenannten Flüssigbiopsien, genetische Marker zu identifizieren und für das Ansprechen auf die Behandlung zu bestätigen. Ebenso sollen die Marker zur Bestimmung der minimalen Resterkrankung (MRD) und der Früherkennung eines Rückfalls dienen. Weiterhin wird in dem Projekt die Umgebung des Tumorgewebes erforscht, um letztlich die Überwachung des Krankheitsverlaufs und die personalisierte Behandlung voranzutreiben.

Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes EXPLORE-NB im Rahmen des ERA-NET TRANSCAN. Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund Arbeitsgruppen aus fünf Partnerstaaten, Deutschland, Frankreich, Österreich, Belgien und Israel an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen.

Teilprojekte

Charité Universitätsmedizin Berlin

Förderkennzeichen: 01KT2401A
Gesamte Fördersumme: 194.321 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Dr. Hedwig Deubzer
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin

Charité Universitätsmedizin Berlin

Eine wirksame Behandlung des Hochrisiko-Neuroblastoms ist ein ungedeckter medizinischer Bedarf. In der Hälfte der Fälle kommt es zu einem Rückfall mit einer Überlebensrate von < 20 %. Jüngste Studien haben epigenetische Mechanismen identifiziert, die die phänotypische Heterogenität des Neuroblastoms vermitteln und zur Tumorevolution und Resistenzentwicklung beitragen. Zellfreie DNA (cfDNA) enthält Nukleosomen-Protein-DNA Komplexe, die von chromosomaler DNA abgespalten wurden, was Flüssigbiopsien für die epigenetische Erforschung attraktiv macht. Epigenetische Mechanismen in der tumorigenen Mikroumgebung sind bisher weitgehend unbekannt geblieben. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass eine umfassende epigenomische Profilerstellung in Flüssigbiopsien die sich ständig weiterentwickelnde epigenetische Landschaft des metastasierten Neuroblastoms entschlüsseln kann. EXPLORE-NB zielt darauf ab, prädiktive epigenetische Marker zu identifizieren und zu validieren für das Ansprechen auf die Behandlung, die minimale Resterkrankung (MRD) und den Rückfall in Flüssigbiopsien. Sekundäre Ziele sind die Erforschung der Mikroumgebung des betroffenen Gewebes (Tumor/Metastasen), um einzigartige epigenetisch basierte Innovationen für die Patientenüberwachung und personalisierte Behandlung voranzutreiben. Im Teilprojekt der Charité Berlin wird eine Pilotstudie zur cfDNA-(Hydroxy)-Methylierung im Liquor bei Patientinnen und Patienten mit rezidiviertem Neuroblastom, das in das zentraleNervensystem (ZNS) metastasiert ist, durchgeführt. Ziel ist, das epigenetische Profil von Neuroblastom-Zellen zu untersuchen, die die Blut-Hirn-Schranke überschritten haben.

MDC Berlin

Förderkennzeichen: 01KT2401B
Gesamte Fördersumme: 105.293 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Dr. Altuna Akalin
Adresse: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Abt. Bioinformatics and Omics Data Science
Hannoversche Straße 28
10115 Berlin

MDC Berlin

Hochrisiko-Neuroblastome sind bösartige Krebserkrankungen bestimmter Zellen des Nervensystems, die aufgrund ihrer Häufigkeit insbesondere bei Kindern eine dringende Behandlungsoption erfordern. Nach einer Behandlung kommt es in der Hälfte der Fälle zu einem Rückfall mit einer Überlebensrate von weniger als 20 %. Aktuelle Studien haben epigenetische Mechanismen identifiziert, die die phänotypische Heterogenität des Neuroblastoms bestimmen und zur Tumorevolution und Resistenzentwicklung beitragen. EXPLORE-NB zielt darauf ab, prädiktive epigenetische Marker in Flüssigbiopsien zu identifizieren und für das Ansprechen auf die Behandlung, die Bestimmung der minimalen Resterkrankung (MRD) und die Früherkennung eines Rückfalls zu validieren. Dazu sollen Urinproben von Neuroblastompatienten auf zellfreie DNA (cfDNA) untersucht werden um das Potential zu ermitteln, inwieweit epigenetische und genetische Profile, die aus dem Urin gewonnen werden können, für Diagnose- und/oder Behandlungsentscheidungen genutzt werden kann. Sekundäre Ziele sind die Erforschung der Mikroumgebung des betroffenen Gewebes (Tumor/Metastasen), um einzigartige epigenetisch basierte Innovationen für die Patientenüberwachung und personalisierte Behandlung voranzutreiben.