Das Endometriumkarzinom (EC) ist eine sehr häufige gynäkologische Erkrankung. Die derzeit mögliche Diagnostik ist wenig zuverlässig und beinhaltet invasive Untersuchungen. Nicht invasive Vorsorge-Untersuchungen sind derzeit nicht verfügbar. Eine bestmögliche Behandlung von EC setzt aber eine frühe Diagnose und eine Risikoabschätzung für den weiteren Verlauf der Erkrankung voraus. Es besteht daher ein großer Bedarf an zuverlässigen Screening-Tests für symptomfreie Frauen mit hohem EC-Risiko.
Ziel des Projektes ist spezifische Metaboliten und Proteine, die mit frühen Phasen der Erkrankung korrelieren sowie die Entwicklung der Erkrankung widerspiegeln, zu identifizieren. Dazu wird in dem transnationalen Verbund eine multi-nationale diagnostische Studie an drei Zentren durchgeführt, anhand derer entsprechende Biomarker im Blut der Patientinnen für eine Diagnose und Prognose identifiziert und danach auch validiert werden. Mit diesen Biomarkern sollen verbesserte diagnostische und prognostische Verfahren für die Patientenbehandlung entwickelt werden. Langfristig können erfolgreich validierte Biomarker die Überbehandlung von EC-Patientinnen mit geringem Progressionsrisiko verringern und die mit der Behandlung verbundenen Kosten im Gesundheitssystem senken.
Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes "Biomarker für die Diagnose und Prognose von Endometriumkarzinomen (BioEndoCar)" im Rahmen des ERA-NET Translational Cancer Research (TRANSCAN). Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund sechs Arbeitsgruppen aus fünf europäischen Partnerstaaten an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen.