In Deutschland sterben knapp drei von 100 Männern an Prostatakrebs, damit gehört diese Krebsart zu den häufigsten Krebserkrankungen des Mannes. Das Standardverfahren zur Feststellung eines möglichen Prostatakarzinoms ist die Messung des PSA-Wertes im Blut. Diese Untersuchung ergibt allerdings in bis zu 60% aller Fälle ein falsch positives Ergebnis. Daher werden neue spezifischere Methoden zur Früherkennung benötigt.
Ziel des Projekts ist es mit Hilfe einer neuartigen nicht invasiven Liquid-Biopsy-Methode einzelne Tumorzellen und Zellkomponenten (z. B. ctDNA) nachzuweisen, die der Tumor ins Blut abgibt. Dazu werden Blutproben von Männern untersucht, die einen erhöhten PSA-Wert aufweisen und sich daher einer Prostata-Biopsie unterziehen. Ziel ist, verschiedene Varianten der Liquid-Biopsy-Methode zu testen, um herauszufinden, mit welchem Verfahren das Vorhandensein eines Tumors mit der höchsten Aussagekraft nachgewiesen werden kann. Damit kann die Früherkennung von Prostatakrebs verbessert und der Patient individueller behandelt werden.
Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes "PROLIPSY: Frühdiagnose von Prostatakrebs mittels Flüssigbiopsie" im Rahmen des ERA-NET Translational Cancer Research (TRANSCAN). Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund fünf Arbeitsgruppen aus europäischen Partnerstaaten an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen.