Periphere T-Zell Lymphome (PTCL) sind eine seltene und biologisch heterogene Gruppe lymphatischer bösartiger Tumore. Mit den aktuell zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten kann für die Mehrzahl der Patientinnen und Patienten keine dauerhafte Heilung erreicht werden. Periphere T-Zell Lymphome kehren nach einer Behandlung häufig wieder, eine Heilung ist dann meist nicht möglich und die Betroffenen versterben. Was dazu führt, dass die Erkrankung wieder auftritt, ist aktuell noch unklar und es gibt keine klinisch anwendbaren prädiktiven Biomarker, die eine rationale Therapiestratifizierung erlauben würden. Ferner ist das Verständnis von den zugrundeliegenden genetischen und epigenetischen Hintergründen noch immer unvollständig, was die Entwicklung innovativer Therapien behindert.
In dem Projekt wird eine Biobank von klinisch annotierten, umfangreich pathologisch charakterisierten T-Zell Lymphomproben aufgebaut. Dieses Material wird umfangreich genetisch und epigenetisch charakterisiert, um die Mechanismen aufzudecken, die die Biologie und das klinische Verhalten der Erkrankungen bedingen. Die identifizierten genetischen und epigenetischen Alterationen werden mit klinischen Endpunkten korreliert. Ziel ist es, prädiktive Biomarker zu entwickeln und damit langfristig die Behandlung und Heilung von PTCL zu verbessern.
Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes „Translationale Erforschung peripherer T-Zell Lymphome (EuroTCLym)“ im Rahmen des ERA-NET Translational Cancer Research (TRANSCAN). Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund fünf Arbeitsgruppen aus vier europäischen Partnerstaaten an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen. Das Projekt wird durch die Universität Göttingen koordiniert.